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Autor: Dennis Spalka
Lesezeit: ca. 7 min.

Der duftende Klassiker für Ihren Garten – Lavendel

Keine andere Pflanze verkörpert das mediterrane Lebensgefühl so sehr wie der Lavendel. Wenige wissen, dass es neben den klassischen Blüten in Blau und Violett auch weiß- und rosafarbene Sorten gibt. Die Vielfalt der Lavendelarten ist größer als gedacht und umfasst zahlreiche Sorten. Lassen Sie uns Ihnen bei der Entscheidung zwischen Schopflavendel und Echtem Lavendel helfen.

Lavandula angustifolia
Lavandula angustifolia 'Munstead'
Lavandula stoechas


Die Lavendelfamilie ist so schön und vielfältig wie eine Regenbogenparade! Mit rund 30 verschiedenen Arten, von halbstrauchigen bis buschigen Typen, ist hier für jeden Blütengeschmack etwas dabei. Wer sagt, dass Lavendel nur lila kann? Der schicke Weiße Lavendel beweist das Gegenteil!

Alle Lavendelarten sind wie kleine Superstars: halb Strauch, halb Diva! Sie rocken im Frühling mit ihren filigranen, verholzenden Trieben und sorgen für ein Blütenfeuerwerk. Lavendel ist eben keine gewöhnliche Staude, sondern ein bisschen wie ein Blumen-Rockstar zwischen Stauden und Gehölz.

Dort, wo andere Blütenpflanzen hoffnungsvoll beginnen und dann im trockenen Boden verwelken, gedeiht Lavendel prächtig. Viele Gärten haben einen sonnigen und trockenen Bereich, der im Sommer von anderen Pflanzen viel Wasser verlangt. Lavendel hingegen ist anspruchslos und benötigt wenig Bewässerung. Er eignet sich besonders gut für Bereiche, die pflegeleicht sein sollen. Ein schönes Beispiel sind Vorgärten, die von duftendem Lavendel umrahmt werden und zu einem sinnlichen Erlebnis werden.

Lavandula stoechas 'Anouk'
Lavandula stoechas

Wichtig zu beachten: Nicht jeder Lavendel ist gleich. Es ist ratsam, auf die spezifischen Eigenschaften und Bedürfnisse der verschiedenen Sorten zu achten, da sie sich in der Wuchshöhe, -form und im Aussehen der Blüte stark unterscheiden.

Was unterscheidet Echten Lavendel vom Schopflavendel?

Der Schopflavendel (Lavendula stoechas) zählt wie der Echte Lavendel (Lavendula angustifolia) zur Familie der Lippenblütler. Im Gegensatz zum Echten Lavendel weist der Schopflavendel jedoch zwei kleine Flügelchen an den ovalen Blütenansätzen auf. Deshalb wird er auch als Schmetterlingslavendel bezeichnet.

Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)

Der Echte Lavendel ist wahrscheinlich die beliebteste Lavendelart und wird weltweit am häufigsten angebaut. Ursprünglich beheimatet auf warmen, felsigen Hängen, bevorzugt der „Römische Thymian“, wie er auch genannt wird, kalkhaltige und trockenere Böden im Garten. Er wächst als Halbstrauch und ist nahezu vollständig winterhart. Die Blätter variieren von dunkelgrün bis silberweiß, während die Blüten verschiedene Blau- und Lilatöne aufweisen. Es gibt auch Sorten mit weißen und rosafarbenen Blüten. Das Aroma des Echten Lavendels ist mild und dezent, weshalb er sowohl als Küchenkraut, Duftstoff und Heilpflanze Verwendung findet.

Unsere Lieblingssorten

Lavandula angustifolia 'Hidcote Blue'

Hidcote Blue: Eine bewährte englische Sorte mit dunkelblauvioletten Blüten; sehr duftend; wächst langsam und kompakt; unter idealen Bedingungen können die Pflanzen jedoch recht groß werden.

Lavandula angustifolia 'Hidcote Blue'

Dwarf Blue: Eine mittelhohe Sorte mit graugrünem Laub und violetten Blüten; perfekt als Beeteinfassung und für Dufthecken geeignet.

Lavandula angustifolia 'Munstead'

Munstead: Eine robuste Sorte mit intensiv duftenden, blauvioletten Blüten; sowohl für Töpfe als auch Beete geeignet.

Der Besondere - Lavandula angustifolia 'Alba'

Die weiße Variante von Lavandula angustifolia 'Alba' wächst auf eine Höhe von etwa einem halben Meter und bleibt damit kleiner als die Ausgangsart. Durch einen gezielten Schnitt im Frühling entwickelt sich die Pflanze zu einer flach kuppelförmigen Form. Die Blütenstiele schließen im Hochsommer ab und setzen die grazile Form der Pflanze fort. Es ist schwer zu sagen, wann genau die weißblühende Sorte 'Alba' entstanden ist, möglicherweise war es ein Zufallsfund.

Die Blütezeit des weißen Lavendels erstreckt sich von Juli bis August. Für optimales Wachstum bevorzugt diese Sorte einen sonnigen Standort und benötigt gut durchlässigen, mäßig nährstoffreichen Boden, um im Garten oder auf dem Balkon zu gedeihen. Vermeiden Sie es, sie mit Rosen oder Stauden in Ihrem Beet zu pflanzen, da diese in nährstoffreichem Boden wachsen. Neben dem richtigen Schnitt im Frühling besteht die Pflege der Pflanze hauptsächlich darin, verblühte Stiele zu entfernen. Im Gegensatz zu dunkelblühendem Lavendel kann die weiße Sorte bei mangelnder Pflege schnell schmutzig-bräunlich erscheinen und das strahlende Erscheinungsbild trüben. Wenn Sie jedoch die Bedürfnisse dieser Sorte beachten, wird Lavandula angustifolia 'Alba' eine echte Bereicherung für sonnige Beete, Terrassen und Balkone sein.

Lavandula angustifolia, weiß

Schopflavendel (Lavandula stoechas)

Der Schopflavendel ist bekannt für seine auffälligen großen, dekorativen Hochblätter an der Spitze seines Blütenstandes, die einem Haarschopf ähneln – daher sein Name. An manchen Orten wird er auch als "welscher Lavendel" oder "arabischer Lavendel" bezeichnet. Im Gegensatz zum Echten Lavendel wächst er in seiner natürlichen Umgebung nicht in Bergregionen, sondern in Küstennähe, da er kalkarme und sandige Böden bevorzugt. In unseren Breitengraden ist er meist nicht winterhart und muss daher frostfrei überwintert werden. Der Schopflavendel wächst als Strauch und ist etwas stärker verholzt als Lavandula angustifolia. Seine Blütezeit erstreckt sich bis in den August oder sogar September. Die Blüten des Schopflavendels können von reinem Weiß bis zu kräftigen Rosa- und Purpurtönen reichen, wobei auch die Farben der Blütenstände und Hochblätter variieren können. Obwohl der Schopflavendel ätherische Öle mit einem intensiven Duft produziert, werden diese nicht kommerziell genutzt.

Lavandula stoechas

Lavandula stoechas

Lavandula stoechas

Lavandula stoechas

Wussten Sie, dass der Name Lavendel vom lateinischen Wort lavare = waschen abgeleitet ist? Die Römer verwendeten bereits diese duftende Pflanze zur Herstellung von Badeessenzen. Es scheint, sie hatten nicht nur ein Händchen fürs Bauen von Straßen!

Winterharte Lavendelarten & -sorten

Wer Lavendel das ganze Jahr über im Freien anbauen möchte, sollte am besten winterharte Sorten wählen. Diese können die oft stark wechselnde Winterwetterlage an einem geschützten Standort in der Regel gut vertragen. Je nach Region können jedoch zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich sein, um sicherzustellen, dass das mediterrane Kraut den Winter unbeschadet übersteht.

Der Echte Lavendel ist auch in seiner ursprünglichen Heimat in höheren Lagen anzutreffen und kann daher auch bei uns kurzzeitig Temperaturen von bis zu -15 °C standhalten. Diese robuste Lavendelart zählt zu den Klassikern und sollte in keinem Gartenbeet fehlen. Die Sorten "Hidcote Blue" und "Dwarf Blue" gehören zu den widerstandsfähigsten und können in der Regel problemlos im Beet überwintern. Im Gegensatz dazu ist der Schopflavendel nicht winterhart und sollte daher erst ab Mitte Mai nach den Eisheiligen gepflanzt werden. Im Beet kann der Schopflavendel nur einjährig kultiviert werden, da er sich bei den ersten Herbstfrösten verabschiedet.

Lavandula

Bodenansprüche beachten

Um Lavendelarten erfolgreich gedeihen zu lassen, ist es wichtig, ihre Standortansprüche zu beachten. Wenn Sie Schopflavendel anpflanzen möchten, aber kein sandiger Boden vorhanden ist, können Sie einfach Sand in das Beet einarbeiten. Um den Echten Lavendel in einem kalkhaltigen Umfeld zu kultivieren, können Sie je nach Bodenbeschaffenheit mit handelsüblichem Kalkdünger in angemessener Dosierung nachhelfen. Es ist ratsam, alle Lavendelarten sparsam zu gießen und zu düngen, da stehendes Wasser diesen mediterranen Pflanzen schaden kann.

Lavendel gegen Mücken

Mücken können den letzten Nerv rauben, wenn sie uns vom Einschlafen abhalten und gemütliche Grillabende auf dem Balkon stören. Sie bevorzugen dunkle Kleidung, werden von unseren Körpergerüchen angezogen und finden stets einen Weg, um unser Blut zu saugen, was juckende rote Quaddeln hinterlässt. Lavendel, mit seinen ätherischen Ölen, verbreitet einen starken Duft, der als natürlicher Mückenschutz genutzt werden kann. Während Erdhummeln, Bienen und Schmetterlinge den Nektar und das Aroma des Lavendels lieben, können Stechmücken die Pflanze nicht riechen. Zusätzlich wirkt der duftende Sommerblüher beruhigend und harmonisierend auf das menschliche Gemüt, was ihn auch bei Schlafstörungen und Nervosität nützlich macht. Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) wird hauptsächlich als Heilpflanze verwendet, während der Schopflavendel mit einem intensiveren Duft besonders effektiv gegen Mücken und Motten ist.

Lavendelbutter – purer Genuss für die Sinne!

Die weiche Butter schaumig schlagen, Lavendelblüten ohne Grün sorgfältig auszupfen und hinzufügen. Anschließend das Rosenwasser, die fein zerstoßenen Pfefferbeeren und den Honig unterrühren. Die Mischung im Kühlschrank kaltstellen. Zum Genießen auf ein warmes Frühstücksbrötchen streichen und sich selber verwöhnen.




Sie benötigen für 4 Portionen folgende Zutaten:


  • 125 g Butter
  • 1 Handvoll Lavendelblüten, frisch geerntet
  • 1 TL Honig, flüssiger
  • 10 Tropfen Rosenwasser
  • 3 Pfefferbeeren, rosa

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