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Autor: Michael Weingärtner
Lesezeit: ca. 5 min.

Hortensien - Pflegen und pflanzen

Kein Garten ohne Hortensienpracht - im Halbschatten, als Beet-Highlight oder im Pflanztopf auf der Terrasse kommen die üppigen Blütenbälle so richtig schön zur Geltung! Eine der beliebtesten Sorten ist die Bauernhortensie (Hydrangea macrophylla), die mit ihren großen runden Blütenbällen der Inbegriff der Sommerblüte ist. Doch diese Pracht kommt nicht ganz von allein - mit der richtigen Pflege unterstützen Sie Ihre Gartenbewohnerin erfolgreich und nachhaltig. Wir haben die wichtigsten Tipps zur Hortensienpflege für Sie zusammengefasst:

5 Tipps für die perfekte Blütenpracht:


Hortensien richtig einpflanzen

In leicht saurem, humosen und lockerem Boden gedeihen Hortensien - egal welche Sorte - am besten. Die meisten Hortensien lieben halbschattige, etwas geschützte Standorte. Da sie sogenannte Flachwurzler sind, also mit ihren Wurzeln nicht besonders tief ins Erdreich wachsen, benötigen Sie ausreichenden Abstand zu ebenfalls flach wurzelnden Konkurrenten.

Sollten beim Austopfen bereits spiralige Wurzeln an der Topfwand gewachsen sein, entfernen Sie diese, da sie das gute Anwachsen des Strauches behindern. Das Pflanzloch sollte mindestens 2x so groß wie der Ballen sein und das Erdreich aufgelockert werden. Setzen Sie die Pflanze so tief ein, dass der obere Teil des Wurzelballens auf Bodenhöhe ist.

Das Pflanzloch sollte idealerweise mit spezieller Hortensienerde aufgefüllt werden, da hier die besten Startbedingungen für ein erfolgreiches Anwachsen mitgegeben werden.

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Ausreichende Bewässerung für Hydrangea

Das Geheimnis besonders prächtiger Hortensien ist, wie der lateinische Name schon verrät, die Bewässerung. Hydrangea bedeutet "die Durstige" und genau das ist sie auch.

Insbesondere nach dem Umpflanzen benötigt die Pflanze täglich Wasser. In der Natur kommen Hortensien meist in der Nähe von Wasserläufen oder feuchten Waldrändern vor. Darum muss besonders an sehr warmen Sommertagen auch einer älteren Vertreterin immer ausreichend Wasser gegeben werden. Nicht ideal ist hier allerdings Leitungswasser, Hortensien benötigen kalkarmes Wasser. Ideal ist aufgefangenes Regenwasser oder entkalktes Gießwasser.

Ihre Hortensie zeigt übrigens sofort, wenn sie Wasser benötigt: Die Blätter beginnen sich einzurollen und werden schlapp. Spätestens jetzt muss schnell gegossen werden und in den Folgetagen sollte kontinuierlich auf die ausreichende Versorgung geachtet werden. Wie bei fast allen Pflanzen ist hier, einer einmal täglichen großzügigen Wassergabe gegenüber dem mehrfachen geringen Nachgießen in jedem Fall der Vorzug zu geben.

Blüherfolg bei Hortensien durch den richtigen Dünger

Neben ausreichender Wasserversorgung ist auch die Versorgung mit Dünger für die Hortensien sehr wichtig. Sie sind 'Starkzehrer' und benötigen für die Bildung ihrer fantastischen Blütenpracht jede Menge Nährstoffe. Nutzen Sie in jedem Fall speziellen Hortensiendünger, um den Boden anhaltend sauer zu halten. Wer auf natürliche Düngung setzen möchte, kann alternativ Rinderdung-Pellets verwenden.

Gedüngt wird bis Ende Juli, danach nicht mehr. Auf phosphatreiche Dünger wie beispielsweise Blaukorn sollte bei Hortensien übrigens in jedem Fall verzichtet werden - es hemmt die Aufnahme wichtiger Salze und verhindert die Blaufärbung. Die Blaufärbung der Hortensien wird übrigens über den pH-Wert des Bodens bestimmt, weswegen eine ursprünglich blau gekaufte Hortensie mit den Jahren im eigenen Garten gerne wieder rosé-farbend wird. Hier helfen gute Hortensienerde, regelmäßige Gaben von 'Hortensien-blau' und Hortensiendünger im Gießwasser. Alles zusammen senkt den pH-Wert des Bodens, reichert ihn mit Aluminiumsulfat und weiteren benötigten Nährstoffen an und sorgt dauerhaft für herrlich blau leuchtende Hortensienbälle.

Übrigens: nur rosafarbene Hortensien können, mit dem richtigen Boden und den passenden Nährstoffen, blau blühen - weiße oder rote Sorten sind dagegen farbtreu und lassen sich durch den pH-Gehalt nicht umfärben.

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Der richtige Rückschnitt für jede Hortensiensorte

Beim Rückschnitt Ihrer Hortensie sollten Sie in jedem Fall Vorsicht walten lassen - anders als Wasser und Dünger ist hier in jedem Fall weniger viel mehr! Zunächst gilt es herauszufinden, welche Hortensiensorte Sie haben. Bauern- und Tellerhortensien legen ihre Knospen bereits im Vorjahr an - und dürfen darum keinesfalls im Frühjahr stark zurückgeschnitten werden. Sonst bleibt die Blüte komplett aus.

Lichten Sie die Pflanze lediglich, indem Sie verfrorene Zweige und die alten Blütenstände entfernen. Sollte der Strauch zu dicht gewachsen sein, können einzelne Zweige bodennah komplett entfernt werden. Die Rispen- und Ballhortensien dagegen blühen am sogenannten 'neuen Holz' und können deswegen im Spätherbst und Winter zurückgeschnitten werden. Belassen Sie je ein Augenpaar pro Ast, um die Pflanze nicht zu stark zu beeinträchtigen.

Benötigen Hortensien Winterschutz?

Grundsätzlich benötigen Hortensien in unseren Breiten keinen besonderen Winterschutz. Eine Ausnahme sind natürlich frisch ausgepflanzte junge Sträucher, die im ersten Winter gerne vorsichtshalber abgedeckt werden sollten. Ansonsten genügt wie bei anderen Beetbewohnern eine Laub- und/oder Mulch-Schicht rund um den Wurzelbereich.



Hortensienschnitt nach Sorten auf einen Blick:

Bauernhortensien und Tellerhortensien (Hydrangea macrophylla) und Berghortensien (Hydrangea serrata)

  • Blühen an Trieben des Vorjahres, darum hier im Frühjahr nur Verblühtes abschneiden.

Rispenhortensie und Schmetterlingshortensie (Hydrangea paniculata)

  • Diese Sorte ist einfach an der spitz zulaufenden Rispenblüte zu erkennen. Sie blühen am einjährigen Holz und sollten vor allem formgebend beschnitten werden, um ein Abknicken der schweren Blüten zu minimieren.
  • Die Triebe sollten um ca. 2/3 gekürzt werden.

Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris) und Samthortensie (Hydrangea aspera)

  • Kletterhortensien sind etwas träge und benötigen ca. 5 Jahre, bevor sie beginnen richtig üppig zu blühen.
  • Darum sollte sie in den ersten Jahren gar nicht beschnitten werden. Bei älteren Pflanzen können schwache Triebe vom Februar bis März entfernt werden, ansonsten gilt: nicht schneiden, nur Altes entfernen.

Schneeballhortensie (Hydrangea arborescens)

  • Blühen am einjährigen Holz, das im Frühjahr wächst. Triebe werden von Februar bis März bodennah entfernt.

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Hätten Sie es gewusst?

Die Blüten der Bauernhortensie sind gar keine Blüten, sondern sogenannte 'Scheinblüten', also farbige Blätter.

Anders ist es beispielsweise bei der Tellerhortensie: Sie hat tellerförmige flache Blüten, deren Inneres auch wirkliche Blüten sind - weswegen sie für den insektenfreundlichen Garten auch deutlich besser geeignet sind.

Die perfekten Hortensienbegleiter:

Egal welche Hortensiesorte Ihr persönlicher Favorit ist: Mit ein wenig besonnener Pflege werden sie zu stattlichen Pflanzen heranwachsen und geben jedem Garten und der Terrasse ein unverwechselbares Gesicht. In Kombination mit den passenden Begleitpflanzen verzaubern sie im Handumdrehen Ihre Beet in wahre Kleinode, die Jahr um Jahr das geliebte ‚Sommerwohnzimmer‘ zum Lieblingsplatz werden lassen.

Lassen Sie sich von unseren Begleitpflanzen-Tipps inspirieren und besuchen Sie unsere große Baumschule in unseren Gartencentern! Wir beraten Sie gern und freuen uns schon sehr auf Ihren Besuch.


  • Windröschen (Anemone)
  • Bambus (Bambusoideae)
  • Ziergräser
  • Prachtspiere (Astilbe)
  • Frauenmantel (Alchemilla)
  • Goldferberich (Lysimachia)
  • Purpurglöckchen (Heuchera)
  • Zistrosen (Cistrus)

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