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Autor: Matthias Schröder
Lesezeit: ca. 5 min.

Gemüse aus dem eigenen Garten

Zucchini, Radieschen, Kohlrabi und Möhren im eigenen Gemüsegarten zu ernten, ist Ihr lang gehegter Gartentraum? Damit sind Sie in guter Gesellschaft. Obwohl die Sehnsucht nach gesundem Gemüse aus dem eigenen Garten stetig wächst, gerät manches Selbstversorgerprojekt ins Stocken. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihren Gemüsegarten oder das Hochbeet auf dem Balkon clever anlegen und in Zukunft manchen Gang in den Supermarkt sparen. Auch für Profi-Gemüsegärtner halten unsere Tipps & Tricks zum Pflanzen und Pflegen manche Überraschung bereit.

Wie lege ich einen Gemüsegarten an?

Einen Teil der vorhandenen Rasen- oder Beetflächen in einen Nutzgarten zu verwandeln, ist voll im Trend! Besonders wichtig ist der richtige Standort. Wer glaubt, die versteckte Ecke hinter dem Haus sei perfekt, wird für seine Mühen selten belohnt. Wer einen sonnigen und windgeschützten Platz wählt, darf sich dagegen auf eine reiche Ernte und üppig wachsendes Gemüse freuen!

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Wieviel Platz braucht man für einen Gemüsegarten?

Für Einsteiger oder Gemüsegärtner, die wenig Zeit für ihr nachhaltiges Hobby haben, sind 2 bis 10 Quadratmeter genau richtig. Wenn Sie von einem abwechslungsreichen Nutzgarten träumen, der Ihre Familie das ganze Jahr über mit vitaminreichem Bio-Gemüse versorgt, sollten Sie 10 bis 20 Quadratmeter einplanen. Gut zu wissen: Kartoffeln sind zwar einfach anzubauen, benötigen aber viel Fläche im Beet.

Was ist der richtige Boden für mein Gemüsebeet?

Normaler, gut durchlässiger, sandig-lehmiger Gartenboden mit ausreichend Humusgehalt ist für heimische Gemüsesorten perfekt. Bei Bedarf können Sie den Boden mit Humus und Sand verbessern. Als erfahrener Hobbygärtner wissen Sie ohnehin, dass sich etwas Mühe mit der Vorbereitung des Bodens lohnt: Graben Sie die Erde sorgfältig mit dem Spaten um und lockern Sie verdichtete Stellen mit einer Grabegabel. Entfernen Sie dabei Unkraut und Wurzelwerk. Wer jetzt mit der Ansaat zwei Wochen wartet und erneut harkt, um nachwachsendes Unkraut zu entfernen, hat es später bei der Beetpflege leichter.

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Wie gestalte ich meinen Gemüsegarten sinnvoll?

Beete im Gemüsegarten sollten nicht breiter als 1,20 Meter sein. Nur so schaffen Sie es, das Gemüse bequem zu ernten. Bei großen Flächen ist es sinnvoll, zwischen den Pflanzen schmale Wege mit Trittsteinen, Kies oder Pflastern vorzusehen. Je nach Gemüsesorte ist es besonders empfehlenswert, als Beetbegrenzung Schneckenzäune zu ziehen.


Welche Gemüsepflanzen wachsen besonders gut?

Wie bei allen Pflanzen sollten Sie auch bei der Auswahl Ihrer Gemüsepflanzen Standort, Klima und Boden berücksichtigen. Wer mit unkomplizierten Gemüsesorten im Beet startet, wird mit Sicherheit schnell vom üppigen Ertrag zu neuen Experimenten motiviert. Wer sich den Aufwand des Vorziehens ersparen möchte, kann mit einfachen Sorten, wie Radieschen, Salat, Karotten oder Kohlrabi schnelle Erfolgserlebnisse feiern. Die Samen kommen hier direkt in die vorbereitete Erde und müssen nur sanft gewässert werden. Wer zu dicht sät, muss später vereinzeln, da sich sonst die Gemüsepflänzchen gegenseitig die Kraft zum Wachsen nehmen. Mit Saatbändern halten Sie stets die richtigen Abstände ein. Wer sich genau an die Angaben auf den Samentüten hält, macht trotzdem alles richtig. Wichtiger Tipp: Damit Sie wissen, welches Gemüse wo wächst, sollten Sie Ihre Beete markieren. Beschriftete Pflanzenschilder und Beetmarkierungen sind nicht nur dekorativ, sondern in der Wachstumsphase überaus sinnvoll zur Orientierung.

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Raphanus sativus var. sativus
Daucus carota var. sativus


Gemüsesorten für Fortgeschrittene

Manche Gemüsesorten müssen bei Zimmertemperatur oder im Gewächshaus in Töpfen oder Anzuchtschalen vorgezogen werden und dürfen erst nach den Eisheiligen ins Freiland. Dazu gehören Zucchini, Paprika, Tomaten und Gurken.
Auf Nummer Sicher gehen Sie als Einsteiger, wenn Sie diese anspruchsvolleren und empfindlicheren Sorten schon als fertige Pflanzen im Gartencenter kaufen. Hier erhalten Sie weitere Tricks und Tipps für Ihren sinnvoll geplanten Selbstversorgergarten oder -balkon.
Grundsätzlich sollten Sie Gemüse erst ansäen, wenn nicht mehr mit Bodenfrost zu rechnen ist. Ein Frühbeet oder Vliestunnel erlauben Ihnen einen etwas früheren Start in die Gemüsegarten-Saison. Auch dafür finden Sie bei Weingärtner eine gute Auswahl.

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Solanum lycopersicum
Capsicum annuum
Cucurbita pepo subsp. pepo convar. microcarpina


Das Hochbeet als schöne Alternative

Nicht nur Balkongärtner spielen immer häufiger mit dem Gedanken, ein Hochbeet für Gemüse anzulegen. Auch im Garten ist diese dekorative Beetform wegen der rückenschonenden Pflege und Ernte beliebt und der Ertrag kann sich sehen lassen. Die Kompostschicht verwandelt sich durch die Wärme von außen in besonders nährstoffreichen Humus.



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Welche Gemüsesorten eignen sich für ein Hochbeet?

Diese Pflanzen eignen sich besonders gut für die Vorzüge eines Hochbeets:

  • Buschbohnen
  • Frühlingszwiebeln
  • Gurken
  • Karotten
  • Kopfsalat
  • Kürbisse
  • Pastinaken
  • Tomaten
  • Zucchini


Gemüse im Balkongarten

Nicht jeder ambitionierte Nutzgärtner hat einen großen Garten oder Schrebergarten für seine Gemüsebeete. Auch auf dem Balkon und der Terrasse ist es möglich, Salat und Gemüse frisch zu ernten. Spezielles Balkongemüse zeichnet sich durch kompakt wachsende Pflanzen für Balkonkästen und größere Pflanzgefäße aus. Achten Sie im Gartencenter auf spezielles Saatgut für den Balkon. Die Auswahl ist groß: Lassen Sie Ihre persönlichen Vorlieben und die Ausrichtung Ihres Balkons über die Nutzpflanzen bestimmen. Wir beraten Sie gerne mit praktischen Tipps und Empfehlungen.

Wie plane ich meinen Gemüsegarten im Jahreslauf?

Natürlich können bei der Planung Fruchtfolgen, Fruchtwechsel und vieles mehr sinnvoll sein. In erster Linie sollten Sie sich fragen, welches Gemüse Sie und Ihre Familie gerne essen. Wer weder Bohnen noch Erbsen noch Auberginen gerne mag, kann es sich sparen, Zeit, Energie und Boden für die Anzucht und Pflege zu investieren. Grundsätzlich gibt es Gemüsesorten, die besonders gut miteinander harmonieren und sich als Mischkultur bei der Schädlingsabwehr gegenseitig unterstützen:

  • Radieschen vertragen sich gut mit Karotten
  • Salat passt prima zu Kohlrabi, Karotten, Radieschen, Tomaten und Zwiebeln
  • Kartoffeln sind gerne Nachbarn von Kohlrabi und Spinat
  • Zucchini und Auberginen harmonieren mit Salat und Radieschen
  • Paprika mag es, wenn Gurken, Tomaten und Karotten in der Nähe wachsen
  • auch Karotten und Zwiebeln sind ein gutes Team, weil sie ihre jeweiligen Lieblingsschädlinge voneinander fernhalten

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Insidertipps zu Fruchtwechsel und Fruchtfolge für Fortgeschrittene

Was die Bauern auf den Feldern machen, ist auch im Alltag des Nutzgärtners sinnvoll: Die Beachtung des Fruchtwechsels der unterschiedlichen Gemüsesorten ist wichtig, um das ganze Jahr über die Versorgung mit frischem Gemüse aus dem eigenen Garten zu sichern. Die Fruchtfolge bezieht sich auf das kommende Gartenjahr. Die angebauten Gemüsesorten unterscheidet man nach Pflanzenfamilien:

  • Korbblütler: z. B. Salat
  • Doldenblütler: z. B. Karotten
  • Kreuzblütler: z. B. Radieschen und Kohlrabi
  • Kürbisgewächse: z. B. Zucchini, Gurke und Kürbis
  • Nachtschattengewächse: z. B. Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Auberginen

Da alle Pflanzenfamilien den Boden auf unterschiedliche Art auslaugen, ist es für einen hohen Ertrag ggf. sinnvoll, die Gemüsearten im Folgejahr zu wechseln.
Sogenannte

  • Schwachzehrer, wie Radieschen und Rucola entziehen dem Boden kaum Nährstoffe.
  • Mittelzehrer, wie Salat, Karotten und Kohlrabi haben einen höheren Nährstoffbedarf.
  • Starkzehrer, wie Paprika, Tomate, Aubergine und Kartoffeln entziehen dem Boden die meisten Nährstoffe

Bei der Fruchtfolge eines Beets ist es daher empfehlenswert, mit den Starkzehrern zu beginnen, im darauffolgenden Jahr Mittelzehrer anzupflanzen und sich im dritten Jahr auf Schwachzehrer zu konzentrieren. Dann können Sie mit Gründüngerpflanzen den Nährstoffgehalt des Bodens wieder natürlich herstellen.



Viel Erfolg im Gemüsegarten!

Es ist keine Kunst, frisches Gemüse aus eigenem Anbau zu ernten. Spezielle Sorten für Balkon und Terrasse, gute Vorbereitung der Beete und durchdachte Planung mit Mischkulturen und Fruchtfolgen sichern Ihnen Jahr für Jahr bessere Erträge. Wie immer gilt: Probieren geht über Studieren! Fangen Sie einfach an und erarbeiten Sie sich nach und nach Ihr persönliches Insiderwissen als erfolgreicher Gemüsegärtner. Es macht Spaß, zu säen und frisches und knackiges Gemüse aus dem eigenen Anbau zu ernten und ist beileibe nicht schwierig! Wir sind für Sie da und helfen Ihnen bei Ihren Fragen kompetent und mit dem grünen Gärtnerdaumen weiter!



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