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Autor: Dennis Spalka
Lesezeit: ca. 11 min.

Kräuterkunde – das Wissen um Botanik und Heilung


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Gegen Alles ist ein Kraut gewachsen

Auch wenn unsere modernen Zeiten Kräuter als Heilmittel etwas aus den Augen verloren haben, nutzen wir die positiven Wirkungen dieser Pflanzen auf unseren Körper nach wie vor, wenn auch manchmal unbewusst. Kräuter begleiten den Menschen von jeher – als wichtiges Heilmittel ebenso wie als Geschmacksverbesserer. Und als Genusshelfer zum Verfeinern unserer Speisen sind Kräuter in unserer Küche natürlich immer noch unverzichtbar.

Um zu verstehen, wieviel Gesundheit Kräuter uns auf ganz natürlichem Wege liefern können, haben wir hier für Sie alle wichtigen Informationen rund um Basilikum, Thymian und Liebstöckel zusammengetragen. Neben Pflegetipps für den eigenen Kräutergarten auf der Fensterbank oder im Gemüsebeet möchten wir Ihnen einige besonders leckere Rezepte mit frischen Kräutern für einen tollen Vitamin-Booster vorstellen. Oder wie wäre es mit herzhaften Kräuterwaffeln?


Welche gängigen Kräutersorten gibt es?

Basilikum

Kaum einer kennt Basilikum nicht, in der Küche wird es in kalten und warmen Speisen in fast jedem Land eingesetzt. Basilikum wirkt außerdem antibakteriell und entzündungshemmend. Es soll das Immunsystem unterstützen und das Herz-Kreislaufsystem schützen.

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Bohnenkraut

Frisches Bohnenkraut kann gut roh in Salaten genossen werden, auch bei blähenden Speisen aus Hülsenfrüchten wird es traditionell oft mitgekocht. Bohnenkraut wirkt antibakteriell und krampflösend und wird auch als Badezusatz bei Erkältung empfohlen.

Bärlauch

Bärlauch ähnelt im Geschmack ein wenig dem Knoblauch, ist aber weniger intensiv. Besonders lecker schmeckt frischer Bärlauch in Quark mit Kartoffeln oder als Brotaufstrich mit Frischkäse. Aber Achtung: Da Bärlauch zur gleichen Zeit wie Maiglöckchen Saison hat, kann es zu Verwechslungen kommen – wobei letztere stark giftig sind.

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Dill

Dill wird meist verwendet, um Gurken einzulegen, harmoniert aber auch gut in Gurkensalat oder zu Fischgerichten. Der Geschmack ist herb und süßlich. Als Tee kann er gegen Blähungen und Magenkrämpfe helfen, auch soll er zur Milchförderung beisteuern.

Estragon

Estragon hat einen süßen und gleichzeitig würzigen Geschmack und wird meist in Salaten, Quark, Suppen, Kräuterbutter oder beim Einlegen von Gemüse genutzt. Wie die meisten Kräuter wirkt Estragon verdauungsfördernd. Durch seine Bitterstoffe regt es die Magensaftproduktion an und wirkt so appetitanregend.

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Kerbel

Kerbel wird häufig als Suppenkraut bezeichnet, weil es eigentlich in jeder Suppe gut mitgekocht werden kann. Es passt zu Fleischgerichten ebenso wie zu Gemüse und verleiht allen Gerichten eine angenehme Würze. Kerbel wirkt entwässernd und unterstützt so die Entgiftung des Körpers. Die Mineralstoffe Eisen, Zink und Kalium fördern die Bildung roter Blutkörperchen und sollen dem Herzen guttun.

Koriander

Koriander wird meist mit der asiatischen oder lateinamerikanischen Küche in Verbindung gebracht. Es passt gut zu Suppen, Eintöpfen und Salaten. Frischen Koriander gibt man am Besten erst am Ende der Garzeit ins Essen. Korianderblätter schmecken scharf-erdig, die Samen dagegen würzig-holzig. Auch Koriander soll die Verdauung positiv unterstützen und kann antibakteriell wirken.

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Kresse

Kresse ist eine gute Alternative zu Zwiebeln und kann in jedem Salat, selbstgemachter Kräuterbutter, Saucen und Suppen Verwendung finden. Auch als Topping auf Brot ist sie sehr beliebt. Gut schmeckt eine Kombination mit Apfel, Apfelsinen oder Mandarinen. Kresse kann bei Magenverstimmungen und Durchfall helfen.

Kümmel

Ein echter Klassiker unter den Kräutern! In der Küche verwendet man ihn traditionell für Kohlgerichte oder beim Brotbacken. Kümmel hilft besonders gut bei der Verdauung.

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Lavendel

Lavendel wird seit Jahrhunderten als pflanzliches Arzneimittel bei Unruhe, Schlafstörungen und Ängsten eingesetzt. Als Tee, Badezusatz oder in einem Kissen eingearbeitet wirkt Lavendel beruhigend und entspannend. In der Küche sollte nur der echte Lavendel Verwendung finden und dieser kann getrocknet gut zusammen mit Rosmarin, Thymian, Bohnenkraut, Majoran, Salbei und Oregano gemischt werden.

Liebstöckel

Liebstöckel schmeckt besonders lecker roh über Salat gestreut, passt aber auch gut zu Fleisch und Fisch. Als Tee hat er krampflösende Eigenschaften und kann gegen Appetitlosigkeit und Verstopfung helfen. Da Liebstöckel auch harntreibend wirkt, kann er unterstützend bei Blasen- und Harnwegsinfektionen eingesetzt werden. Liebstöckel wirkt außerdem krampflösend und wird gerne bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt – deshalb wird er auch Gebärmutterkraut genannt.

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Lorbeer

Klassisch werden getrocknete Lorbeerblätter häufig in Eintöpfen oder Wildgerichten genutzt, sie eignen sich aber auch gut für eingelegtes Gemüse, Sauerkraut oder Rotkohl oder für Fleischsülze. Als Heilpflanze kann Lorbeer schmerzstillend und entzündungshemmend wirken und bei regelmäßigem Genuss auch bei chronischen Beschwerden helfen.

Majoran

Majoran ist ein Alleskönner und passt zu Gemüse, Fleisch, Fisch oder Saucen, Dips und Mayonnaise. Er unterstützt die Verdauung insbesondere bei fettigen schweren Speisen. Wegen des recht kräftigen Geschmacks sollte er fein dosiert Verwendung finden.

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Melisse

Frische Melisse passt gut zu Salaten, Quark, Fisch oder Geflügel. Sie wirkt entkrampfend und wird in der Heilkunde überall dort eingesetzt, wo rhythmische Abläufe gestört sind: Herzbeschwerden, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Menstruationsbeschwerden und Magen-Darm-Leiden.

Minze

Minze wird mit seinem frischen Geschmack gerne in Tee, alkoholischen Getränken, Eis und Sirup eingesetzt. In England wird sie traditionell in Erbsenpüree eingekocht und im mittleren Osten zu Reis und Lamm gereicht. Pfefferminztee hilft bei Magen-Darm-Problemen und kann den Brechreiz lindern.

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Oregano

Eines der beliebtesten und bekanntesten Kräuter in der mediterranen Küche ist Oregano. Es wird in nahezu jedem Mittelmeer-Klassiker wie Pizza, Tomatensauce, Antipasti und in Salaten verwendet. Frischer Oregano sollte nicht zu stark gewaschen werden, da die Blätter sonst viel Aroma verlieren. Im Mittelalter war es ein beliebtes Heilkraut, das gegen Hämorrhoiden, bei der Geburt, Wundbehandlung, Magen-Darm-Beschwerden oder Erkrankungen der Luftröhre eingesetzt wurde.

Petersilie

Petersilie punktet durch einen hohen Vitamin C Gehalt, kann helfen den Blutdruck zu senken und Mundgeruch lindern. In der Küche ist Petersilie ein unverzichtbarer Bestandteil und gehört in Deutschland zu den häufigsten verwendeten Kräutern. Dabei sollte Petersilie immer frisch oder gefroren genutzt werden, getrocknet verliert sie ihr typisches Aroma zur Gänze. Auch wird sie in kalten wie warmen Speisen roh genutzt und man gibt sie erst kurz vor dem Servieren zu den Speisen.

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Pfefferminze

Mit ihrem hohen Mentholgehalt kann Pfefferminze entzündungshemmend, beruhigend und schmerzlindernd wirken. Vielen Menschen hilft sie bei Kopfschmerzen und Migräne. Pfefferminzaufgüsse können für Bäder, Inhalationen und Kompressen genutzt werden. Als Tee aufgegossen, im berühmten Mojito oder in Couscous – Pfefferminze schmeckt gut und gibt vielen Gerichten und Speisen eine angenehme Frische und Würze.

Rosmarin

Für deftige Gerichte ist Rosmarin genau die richtige Wahl. Er schmeckt hocharomatisch, leicht bitter und passt perfekt zu Fleisch- und Fischgerichten, Pilzen, Kartoffeln und Gemüse. Er ist ein typisch mediterranes Gewürz, das in vielen italienischen, spanischen und provenzalischen Rezepten genutzt wird. Rosmarin regt die Durchblutung der Haut an, ein Bad mit Rosmarinöl kurbelt die Lebensgeister an und hilft verspannte Muskeln zu lockern.

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Salbei

Als Heilpflanze wird vorwiegend der echte Salbei eingesetzt. Seine Inhaltsstoffe können gegen Husten, Halsschmerzen, Verdauungsprobleme und Zahnfleischentzündungen helfen. Seine ätherischen Öle wirken krampflösend und stimulieren Magen, Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse. Neben dem klassischen Tee wird Salbei in der Küche eher seltener genutzt. Das bekannteste Gericht mit Salbei ist wohl Saltimbocca, ein typisches italienisches Gericht aus Kalbschnitzel gefüllt mit Salbei und Schinken.

Schnittlauch

Schnittlauch wird gerne zur Garnitur verschiedenster Speisen genutzt und gibt durch seinen leicht zwiebeligen Geschmack vielen Gerichten einen angenehmen Pep. Dabei sollte Schnittlauch nicht gehackt, sondern immer geschnitten werden. Werden die Halme zerdrückt, verlieren Sie sehr schnell ihr Aroma. Schnittlauch war früher eine anerkannte Heilpflanze und kann bei regelmäßigem Verzehr positiv auf Blutzucker, Blutdruck und Cholesterin wirken.

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Thymian

Kleingehackt und häufig auch getrocknet findet Thymian Eingang in viele verschiedene Pasta- und Kartoffelgerichte, Saucen, Eintöpfe und Suppen. Er ist ein leckerer Begleiter zu Braten jeder Art und gibt mediterrane Würze in alle Gerichte. Die ätherischen Öle des Thymians entspannen die Bronchialmuskulatur, helfen gegen Bakterien und Pilze und fördern den Abtransport von Schleim aus den Atemwegen.

Zitronengras

In vielen asiatischen Ländern wird Zitronengras als Heilpflanze hochgeschätzt. Es wirkt antibakteriell, entzündungshemmend, antioxidativ, beruhigend schmerzlindernd und soll ausgleichend für Cholesterin und Blutzucker sein. Als Tee kann es frisch oder getrocknet aufgegossen werden. Besonders gut passt Ingwer und etwas Honig dazu. Zum Kochen verwendet man nur die weißen Anteile sowie die untere Verdickung. Es passt zu Fleischgerichten, Saucen und Marinaden, Currys und Reisgerichten.

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Zitronenmelisse

Zitronenmelisse wird meist als Tee oder erfrischendes kühles Getränk zubereitet und kann beruhigend, krampflösend und entspannend wirken. Sie lässt sich allerdings auch gut in Pesto, Erbsensuppe oder Kräutersuppe nutzen.



Kräuter auf der Fensterbank pflegen

Den eigenen frischen Kräutervorrat auf der Fensterbank zu ziehen ist unkompliziert und ertragreich. Es sollte ein Fenster nach Westen oder Süden sein, damit die Pflanzen ausreichend Sonnenschein bekommen und idealerweise keine Heizung darunter sein. Besonders einfach gedeihen hier Basilikum, Koriander, Petersilie, Schnittlauch und Pfefferminze, aber auch alle anderen Kräuter lassen sich mit ein wenig Kenntnis über die Bedürfnisse der verschiedenen Sorten gut im Haus pflegen.

Belassen Sie die Kräuter am besten in ihren eigenen Töpfen, wenn sie gemeinsam in einen größeren Topf ziehen, pflanzen Sie sie nicht zu eng. Gut vertragen sich Rosmarin, Thymian und Salbei. Weniger gut kommt Petersilie mit anderen Doldenblütlern wie Dill oder Kerbel zurecht.

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Gute Nachbarn - Schlechte Nachbarn

Damit sich Ihre Kräuter nicht gegenseitig im Wuchs hemmen, haben wir eine kurze Übersicht „schlechter Nachbarn“ für Sie zusammengestellt:

  • Petersilie: Lavendel, Pfefferminze, Koriander
  • Basilikum: Pfefferminze, Zitronenmelisse
  • Thymian: Pfefferminze, Majoran
  • Dill: Estragon, Kümmel, Fenchel
  • Estragon: Petersilie, Dill
  • Koriander: Petersilie, Kerbel, Schnittlauch
  • Majoran: Oregano, Thymian
  • Oregano: Majoran
  • Pfefferminze: möchte allein wachsen
  • Rosmarin: Schnittlauch
  • Salbei: Basilikum
  • Zitronenmelisse: Basilikum


Kräuter im Gemüsebeet

Wer ein Kräuterbeet sein Eigen nennt, kann natürlich recht einfach eine große Anzahl verschiedener Kräuter pflegen, viele sind sogar winterhart oder lassen sich im Haus überwintern. Lässt man Kräuter blühen und erntet sie nicht komplett, macht man Schmetterlingen und anderen nützlichen Insekten sogar noch eine große Freude, da sie wertvolle Nahrungsquellen sind. Und nicht zuletzt haben einige Kräuter sogar nützliche Nebenwirkungen, wenn sie zu den passenden Gemüsesorten gepflanzt werden.

Dill sollte beispielsweise in der Nähe von Salat, Kohlrabi, Tomaten und Erdbeeren wachsen. Sähen Sie ihn direkt aus, ein Umpflanzen oder auch nur ein Ortswechsel besonders bei warmer und trockener Witterung nimmt er sehr übel. Borretsch passt gut zu Kohlrabi und weiteren Kohlarten, Kartoffeln und Salat. Achten Sie jedoch darauf, dass er das Gemüse nicht zu sehr verdrängt, und pflanzen Sie ihn an den Rand des Beetes. Basilikum liebt die Nachbarschaft zu wärmeliebendem Gemüse, wie Tomaten, Gurken und Paprika. Es fördert den Fruchtansatz und kann bei Gurken sogar dem Ausbruch von Mehltau entgegenwirken.

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Was bringt eine Kräuterspirale?

Wer viel Platz im Garten hat, kann sogar einen Schritt weitergehen und sich eine herrlich geschwungene Kräuterspirale bauen. Neben fertigen Modellen lässt sich diese mit etwas Geschick auch komplett selbst bauen. Der Vorteil einer Kräuterspirale ist, dass sie unterschiedliche Zonen für die verschiedenen Ansprüche der Kräutersorten bietet. Durch die Spiralform können auf vergleichsweise engem Raum verschiedene Klimazonen für die optimalen Wachstumsbedingungen geschaffen werden. Man teilt die Kräuterspirale in vier Zonen auf.

  1. Ganz unten befindet sich der Nassbereich. Hier fühlen sich Brunnenkresse oder Wasserminze wohl.
  2. Es folgt leicht steigend die Feuchtzone für Basilikum, Bärlauch, Petersilie und Kerbel.
  3. Im normalen Bereich sollten Schnittlauch, Koriander und Minze ihren Platz finden.
  4. Am höchsten Punkt der Spirale gedeihen wärmeliebende Kräuter aus der mediterranen Zone: Salbei, Thymian, Majoran, Rosmarin, Oregano, Lavendel und Lorbeer.

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Welche Vitamine & Mineralien verstecken sich in Kräutern?

Kräuter enthalten eine Vielzahl guter Vitamine sowie Mineralien und gerade in der Grillsaison sind sie tolle Geschmackshelfer mit einem gesunden Plus für unseren Körper. Beachten Sie jedoch bitte, dass der Gehalt von Vitaminen und Mineralstoffen stark davon abhängt, wo eine Pflanze gewachsen ist und welchen Bedingungen sie dort ausgesetzt war. Die folgenden Vergleiche sollten immer berücksichtigen, dass insbesondere durch Verarbeitungsprozesse, wie Trocknung oder Erhitzen, große Schwankungen der Mineral- und Vitaminwerte festzustellen sind. Die von uns angegebenen Empfehlungen beziehen sich immer auf frische und unbehandelte Bio-Kräuter.

Kalium ist ein besonders wichtiger Mineralstoff, den jede Zelle unseres Körpers benötigt und mit dessen Hilfe beispielweise Flüssigkeitshaushalt, Blutdruck und Säure-Basen-Haushalt reguliert wird. Einen besonders hohen Kaliumgehalt haben Koriander, Petersilie und Dill.

Magnesium wird von unserem Körper unter anderem dafür benötigt, Signale zwischen den Nerven- und Muskelzellen auszutauschen. Viel davon befindet sich wiederum in Koriander, aber auch Estragon oder Oregano sind hier zu empfehlen.

Calcium wird von unseren Knochen, den Gelenken und Zähnen zum Aufbau und zur Erhaltung benötigt. Besonders viel Calcium ist in Brennnessel und Koriander enthalten.

Natrium reguliert den Wasserhaushalt und den Aufbau elektrischer Spannungen. Hiervon findet sich besonders viel in Petersilie, Löwenzahn und Zitronenmelisse.

Phosphor unter anderem an Prozessen der Energieproduktion und -speicherung und an der Regulation des Säuren-Basen-Gleichgewichts beteiligt. Hier stellt Koriander wieder einen Spitzenwert, aber auch Petersilie und Dill enthalten überdurchschnittlich viel Phosphor.

In Kräutern enthaltene Vitamine sind unter anderem Vitamin A, E, B1, B3, B6, C und Betacarotin. Besonders Petersilie und Bärlauch punkten hier mit sattem Vitamingehalt. Aber auch Zitronenmelisse, Schnittlauch, Oregano und Dill bieten Ihnen gute Vitamin-Booster.


Welche Kräuter eignen sich als Tee?

Traditionell werden Kräuter gerne als Tee aufgebrüht. Hier eignen sich frische Kräuter ebenso wie getrocknete, wobei der Geschmack bei frischen Kräutern natürlich anders ist. Besonders die frischen zarten Triebe verschiedener Kräuterpflanzen lassen sich sehr gut zu gesunden Tees zubereiten und spenden Wohlsein und Entspannung. Wir sagen Ihnen hier, welche Kräuter sich besonders eignen und worauf Sie achten sollten.

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Pfefferminze

Ein absoluter Klassiker ist zweifelsohne die Pfefferminze, wenn es um Kräutertees geht. Sie enthält ätherische Öle wie Menthol, Eucalyptol und Methofuran. Außerdem sind Flavonoide, Gerbstoffe und Kaffeesäuren enthalten. Pfefferminztee fördert die Verdauung, wird krampflösend und kann gegen schädliche Bakterien im Darm helfen. Aufgebrühte frische Pfefferminze wird von Vielen als sehr scharf und bitter empfunden. Vermeiden Sie dies, indem Sie die frischen Blätter 20 Sek. aufbrühen und diesen ersten Sud wegschütten.

Salbei

Bekanntes Hausmittel gegen Halsschmerzen und Heiserkeit ist der Salbeitee. Er enthält unter anderem Kampfer, Thujon und Eucalyptol. Hier sollten speziell nur die ganz frischen, zarten Blätter in den Tee gegeben werden. Sie bringen dem Tee einen angenehm aromatischen, würzigen und nur schwach bitteren Geschmack. Salbei wirkt entzündungshemmend und antibakteriell.

Petersilie

Ja, auch Petersilie eignet sich als Tee: Sie enthält unter anderem sehr viel Vitamin C, Betacarotin und Calcium. Ein Bund Petersilie bringt mehr Vitamin C als ein halbes Kilo Orangen! Petersilie kann helfen, vor Erkältung zu schützen, unterstützt die Entgiftungsarbeit der Leber und wirkt harntreibend.

Achten Sie bei der Zubereitung darauf, nur frisch gepflückte Blätter zu verwenden. Waschen und hacken Sie diese vor der Verwendung gründlich. Pro Tasse verwendet man ca. 1 TL, der mit frisch kochendem Wasser übergossen wird. Lassen Sie die Blätter maximal 2 Min. ziehen, danach die Blätter durchseihen. Nutzen Sie hierfür kein Metallsieb, da die Kräuter mit dem Metall reagieren können und so den Geschmack verändern. Gesüßt werden kann bei Bedarf mit Honig. Nutzen Sie Biokräuter und sammeln Sie keinesfalls wild Kräuter, die sie nicht bestimmen können oder die in der Nähe von Straßen oder Wegen wachsen.



Die Mischung macht`s

Tee aus Kräutern, egal ob frisch oder getrocknet, kann natürlich auch aus Mischungen bestehen. Hierdurch erhält man oft ein feineres Aroma und kann zudem durch ein wenig Herumprobieren schnell zu einer ganz persönlichen perfekten Tee-Mischung kommen. Unser Favorit: Minze, Zitronenverbene, Kamille und Himbeerblätter. Wer mag kann auch noch Lavendelblüten und Melissen hinzufügen. Ein Mehr an Minze ist belebend, etwas mehr Lavendel und Melisse dagegen eher beruhigend. Derartige Mischungen sind allerdings schon etwas aufwendiger und können ruhigen Gewissens mit getrockneten Zutaten zusammengestellt werden. So erhält man nebenbei auch gleich einen Vorrat, der ohne Zeitaufwand regelmäßig genossen werden kann.


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Weingärtners Kräuter-Booster

Nutzen Sie die Kraft der Kräuter, um gesund zu bleiben – egal zu welcher Jahreszeit. Dies gelingt mit den richtigen Rezepten blitzschnell und unkompliziert: Smoothies beispielsweise gehören zu den schnellsten und gesündesten Getränken, die man selbst ganz einfach zubereiten kann. Sie benötigen nur einen leistungsstarken Mixer und ein paar frische Zutaten. Wir verraten Ihnen hier unser Lieblingsrezept:

Kräuter-Apfel-Smoothie

  • 1 großer Apfel
  • 1 Handvoll Dill, Petersilie und Basilikum
  • 1 TL Schnittlauch
  • 1 EL zarte Haferflocken
  • 150 ml Sojadrink oder Milch
  • Salz
  • Cayennepfeffer

Nutzen Sie bevorzugt Bio-Produkte und waschen Sie alle Zutaten vorher unter kaltem Wasser. Der Apfel sollte nicht geschält werden – schließlich liegt direkt unter der Schale das Beste von ihm! Wer mag, kann sogar den ganzen Apfel, inklusive dem Gehäuse nutzen und so zusätzliche Ballaststoffe nutzen!



Herzhafte Kräuterwaffeln

Waffeln müssen nicht immer süß sein! In der herzhaften Variante sind sie mindestens ebenso lecker und eine tolle Abwechslung auf dem Speiseplan. Mit wenigen Zutaten gelingt hier ganz schnell ein gesunder Sattmacher.

Herzhafte Kräuterwaffeln

  • 2 Eier
  • 1-2 Handvoll Kräuter nach ihrem Geschmack
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 TL gemahlener Kreuzkümmel
  • ½ TL gemahlener Zimt
  • 1 TL Backpulver
  • 200 ml Mineralwasser mit Kohlensäure
  • 200 mg geröstetes Kichererbsenmehl (alternativ kann natürlich auch Weizen oder Dinkelmehl genutzt werden)

Bei den Kräutern ist erlaubt, was gefällt. Je nachdem was gerade frisch auf Ihrer Fensterbank oder im Beet wächst, kann die Kräuterwaffel mal italienisch, mal asiatisch oder auch fantasievoll gewürzt werden. Wir empfehlen eine Mischung aus maximal 3 verschiedenen Kräutern, zum Beispiel: Rosmarin, Oregano, Basilikum, Petersilie, Thymian, Liebstöckel, Knoblauch, Schnittlauch, Salbei, Majoran, Kerbel, Estragon oder auch Koriander.

Heizen Sie das Waffeleisen vor. Die Eier in einer Schüssel aufschlagen, die gehackten Kräuter Gewürze und das Mehl mit dem Backpulver hinzugeben und mit dem Rührgerät vermischen. Nach und nach das Mineralwasser hinzugeben und Alles zu einem glatten Teig vermischen. Die Backflächen des Waffeleisens mit etwas Öl bepinseln und den Teig portionsweise zu goldgelben Waffeln ausbacken.

Unser Tipp: Rühren Sie sich einen cremigen Kräuterquark oder frischen Tomaten-Avocado-Dip dazu und genießen Sie die Waffeln – wir wünschen guten Appetit!

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Frischer Kräuterturm für Balkon & Terrasse - Weingärtners DIY

🌱Damit ihr von euren frischen Kräuterpflanzen möglichst lange etwas habt, zeigen wir euch heute wie man ganz einfach und kostengünstig einen Kräuterturm selber zusammenbauen kann. Wir wünschen viel Spaß beim zuschauen und noch viel mehr beim nachbauen - viele Grüße, Euer Weingärtner Team.




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