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Autor: Dennis Spalka
Lesezeit: ca. 7 min.

Rosen schneiden und pflegen: unsere Tipps zur Gartensaison

Im Mai und Juni schlagen die Herzen von Gartenfreundinnen und -freunden höher: Die Rose kommt! Wie faszinierend die Königin der Blumen in all ihren Facetten ist, erleben wir in unserem Gartencenter Weingärtner jeden Tag. Zum einen, weil sie gerade kräftig wächst und gedeiht und uns mit ihrer Schönheit beeindruckt. Zum anderen, weil Sie, liebe Kundinnen und Kunden, jeden Tag zu uns kommen und Fragen zur Pflanzung und zur richtigen Pflege der prächtigen Blumen haben.

Rosen richtig pflanzen, düngen und schneiden: Wir haben für Sie aufgeschrieben, was wichtig ist.

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Wenn wir im Moment morgens in die Gärtnerei kommen, machen wir oft erstmal einen Rundgang. Denn gerade jetzt verändert sich so viel! Unsere liebevoll umsorgten Pflanzen zeigen ihr Antlitz, wollen hoch hinaus und demonstrieren jeden Tag ein bisschen mehr, wie viel Energie in ihnen steckt. Das ist die Natur ja nicht zuletzt ein Spiegel der Kreisläufe des Lebens. Etwas vergeht, etwas Neues entsteht, das Leben bricht sich Bahn – unaufhaltsam. Vielleicht ist das gerade jetzt etwas, das uns in unsere Gärten führt – wir spüren, dass der Winter nur eine Weile lang Kraft hat und schließlich den neuen Anfang nicht mehr aufhalten kann. Auf dass wir genau das in den nächsten Wochen und Monaten auch in allen anderen Bereichen unseres Lebens erfahren!

Natürlich sind uns unsere Pflanzen längst ein bisschen ans Herz gewachsen. Wenn wir sie jetzt Ihnen, liebe Kundinnen und Kunden, anvertrauen, fühlen wir uns ein kleines bisschen wie Kindergärtner:innen, die ihre Schützlinge freudig für die nächste Lebensphase in gute Hände geben. Es heißt ja nicht umsonst Kindergarten!


Auf unserem Rundgang durch unsere Pflanzenauswahl beeindruckt uns vor allem die Rose. Dass sie die Königin der Blumen ist, unterstreicht sie gerade Woche für Woche mit einem immer schillernderen Auftritt. Herrlich, wie schön sie anfangen zu treiben, sich recken und strecken und insgesamt üppiger werden: Einige setzen bereits Knospen an – wunderschön!

Müssten wir eine Sorte nennen, die uns gerade besonders viel Spaß macht, wäre es wohl die „Hansestadt Rostock“, die gerade ihr wunderbar glänzendes Laub entwickelt und bald ihre sanft eidottergelben Blüten entfalten wird.

Hier können Sie auch Inspiration für Ihren eigenen Garten mitnehmen: Zwischen der großen Auswahl an all den Kletter-, Strauch- und Zwergrosen ist bestimmt der eine oder andere Schatz für Sie dabei!

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Welche Rose passt zu mir?

Viele unserer Kundinnen und Kunden steigen mit den 40–80 cm groß werdenden Zwergrosen und Bodendeckern ein. Vielleicht wäre das auch etwas für Sie? Sie benötigen den Platz für ein 10–15 qm großes Beet, das mindestens einen halben Tag richtig viel Licht bekommt (auch die Mittagssonne sollte dabei sein). Wunderschön ist zum Beispiel „Little Sunset“: Die zwischen Rot und Orange changierende Sorte lässt in Ihrem Garten tatsächlich die Sonne aufgehen. Auch die gleichzeitig hübschen und robusten „Lilliputs“ des großen Züchters Kordes fluten ein Beet mit schönen Farbtönen zwischen Rot, Weiß und Rosa. Sie möchten Akzente setzen? Mit zwei oder drei Rosenstämmen verleihen Sie Ihrem Beet buchstäbliche Höhepunkte. Freuen Sie sich auf eine immer wieder blühende Fläche von Ende Mai bis zum ersten Frost!

Eine tolle Alternative zu den Zwergrosen sind die stolzen, aufrecht wachsenden Edelrosen, deren eindrucksvollen großen Blüten die Herzen vieler Gärtner:innen höherschlagen lassen. In diesem Zusammenhang sehr interessant ist die „Parfuma®“-Duftrosenkollektion. Die bis zu 130 cm groß werdenden Rosentypen überzeugen mit einer traumhaften Kombination aus betörendem Duft und wunderschöner Farbvielfalt, verbunden mit einer hohen Blattgesundheit. Sie wachsen aufrecht und buschig und unterstreichen ihr Adelsgeschlecht mit Namen wie „Gräfin Diana“, „Herzogin Christina“ und „Großherzogin Luise“. Schnuppern Sie mal: Von Anis bis Limette ist alles dabei.

Sie wollen noch höher hinaus? Gern zeigen wir Ihnen unsere bis zu zwei Meter hochwachsenden Strauchrosen, die nicht nur schön sind, sondern in recht kurzer Zeit einen Blickschutz bieten, zum Beispiel an der Grundstücksgrenze. Klassiker wie „Westerland“ und „Flora Colonia“ oder Romantisches wie „Schneewittchen“ – in den Weingärtner-Gartencentern haben Sie die Wahl. Auch im Bereich der Kletterrosen, die Ihre Häuserwand oder Ihren Gartenzaun zu einer Augenweide machen. „Yasmina“, „New Dawn“, „Florentina“ oder die stark duftende „Laguna“: Eine Pflanze pro Meter Breite, dann wächst und gedeiht es ganz wundervoll.


Bekomme ich das hin mit den Rosen?

Manchmal haben wir den Eindruck, dass einige unseren Kunden (zu) großen Respekt vor der Rose haben, weil man oft hört, sie sei kapriziös. Aber man braucht keinen überdurchschnittlichen grünen Daumen, damit die Rosenpflege gelingt. Neben ein bisschen Liebe für die Pflanzen sind zwei Dinge entscheidend.

Die Rose braucht Licht.

Alle Pflanzen streben zum Licht – auch die Rose. Entsprechend sollten Sie den Ort in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon aussuchen. Genauso ist ein nahrhafter Boden natürlich wichtig – stecken sie eine Rose in sauren Boden, der im Halbschatten liegt, kann sie kaum schön werden.


Rosen richtig schneiden

Der kräftige Schnitt ist neben der sonnigen Lage die zweite entscheidende Voraussetzung für das Gelingen Ihrer Rosenbepflanzung. Zum ersten Mal rücken Sie ihr bitte im April zu Leibe, wenn die Rose schon ihr Antlitz zeigt. Schneiden Sie sie bis auf ein Drittel ihrer Größe zurück, damit sie einen kräftigen Stil entwickelt und richtig schnell treiben kann.

Hier ist Ihre Schnittkunst gefragt: Ist Ihre Rose zum Beispiel schon 10 cm lang, lassen Sie beim Schnitt zwei bis drei Triebe stehen. Die Äußersten sollten dabei nach außen zeigen – so kann die Blume einen lockeren Aufbau entwickeln und sich voll entfalten.

Sie sind sich unsicher, wann im April der richtige Zeitpunkt für den Frühjahrsschnitt gekommen ist? Auch hier hilft Ihnen die Natur: Sobald die Forsythien aufgehen, können Sie die Gartenschere zücken.


Wildtriebe

Zu Ihrem Schnitt gehört auch der Blick in die Umgebung der Rose. Finden Sie kleine Triebe, die aus dem Boden emporkommen, handelt es sich unter Umständen um Wildtriebe – Ableger von der Unterlage der Rose, die sich ihren eigenen Weg gebahnt haben. Sie sollten diese Triebe entfernen, da sie der Rose Kraft nehmen und so beim Blühen stören. Zudem entwickeln sie ein eigenes Wachstum, das vermutlich nicht zu der Optik passt, die Sie sich für Ihren Garten wünschen.


Und hier das Ganze nochmal nach Rosentypen geordnet:

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Bodendeckerrosen

  • Schneiden Sie alte, kranke, tote und vertrocknete Triebe aus den Rosen heraus.
  • Entfernen Sie unterhalb der Veredlungsstelle die Wildtriebe.
  • Schneiden Sie alle Triebe heraus, die nach innen wachsen – Ihre Pflanze soll sich voll entfalten!
  • Alle übrigen Triebe kürzen Sie bitte auf 15–20 cm.mind. zwei Knospen sollten pro Trieb stehen bleiben.
  • Nutzen Sie eine scharfe Rosen- oder Heckenschere.

Edelrosen, Zwergrosen und Beetrosen

  • Entfernen Sie alle abgestorbenen, kranken und beschädigten Triebe.
  • Kürzen Sie alte Triebe auf vier bis sechs Augen.
  • Drei bis fünf junge Triebe mit grüner Rinde sollen stehenbleiben.
  • Aber: Schwachwüchsige Edelrosen brauchen 20 cm Länge für eine gute Entwicklung, sehr groß werdende Sorten sogar 40 cm.
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Strauchrosen

  • Auch die Strauchrosen schneiden Sie ab, sobald die Forsythien blühen.
  • Bei stark wachsenden, öfterblühenden Sorten sollten Sie die Haupttriebe um etwa ein Drittel kürzen. Bei den Seitentrieben lassen Sie vier oder fünf Augen stehen.
  • Haben Sie eine eher schwach wachsende Strauchrosen, sollten Sie weniger kürzen – etwa die Hälfte ist ein guter Richtwert.
  • Raus mit dem Alten, her mit dem Frischen: Vergreiste Triebe schneiden Sie ab.
  • Achtung bei den nur einmal blühenden Strauchrosen: Es genügt, wenn Sie alle zwei bis drei Jahre ein paar überalterte Triebe entfernen.

Kletterrosen

  • Bei Kletterrosen verzichtet man auf einen (halb-)jährlichen Schnitt.
  • Hier reicht es, wenn Sie etwa alle drei Jahre zur Schere greifen, um ältere Triebe zu entfernen.
  • Entfernen Sie dünne Zweige sowie solche Zweige, die nicht in die Richtung wachsen, die Sie sich vorstellen.
  • Ihre Kletterrosen brauchen starke, waagerecht wachsende Äste, denn an ihnen entstehen die meisten Verzweigungen und Blüten. Binden Sie die starken Äste also bei Bedarf entsprechend ab.
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Rosen schneiden im Sommer

Nach der Beschneidung im April wird sich Ihre Rose schön entwickeln und bis Mitte, Ende Juni ihre ganze Pracht zeigen. Dann kommt Ihre Gartenschere zum zweiten Mal zum Einsatz, denn im Juni sind die ersten Blüten schon verwelkt. In der Regel verblühen die Blüten eines Triebes von oben nach unten.

Wenn der Trieb „fertig“ ist, schneiden Sie die abgeblühten Knospen heraus – wenn Sie es nicht tun, entwickeln sich an der Rose möglicherweise Hagebutten oder andere Früchte. Geschieht das, produziert sie keinen Knospen mehr, sondern geht in die Reproduktion. Aber das wollen wir ja nicht! Vielmehr soll die Rose so viele Blüten bilden wie möglich – eine bitte schöner als die andere. Der Schnitt im August kann ruhig kräftig und etwas tiefer sein als im Juni. Das stärkt die Rosen, die dann nochmal richtig toll durchtreiben werden, bis sie dann im August wieder schön sind.

Einige Ausnahmen

Unsere Tipps zur Beschneidung gelten übrigens für alle Rosenarten. Allerdings gibt es einige Details zu berücksichtigen. Sehr alte Triebe am Bode einer Pflanze können Sie bereits im Februar oder März zurückschneiden, wenn Sie etwas Platz und Licht in Ihre Pflanzung bringen möchten. Altes Holz erkennen Sie an seiner graubraunen Färbung. Wenn Sie den Eindruck haben, die Rose ist nicht sehr robust, schneiden Sie bitte nur drei bis vier Triebe ab. Achtung: Bei wiederblühenden Strauchrosen entfernen Sie alte Triebe und kürzen überlange Triebe ein. Bitte schneiden Sie aber keinen Leit-Ast ab! Zudem werden einige Rosenarten nicht jedes Jahr geschnitten, einige sogar ausschließlich im Sommer. Sprechen Sie uns beim Kauf gern darauf an!


Rosen düngen – wie mache ich es richtig?

Nutzen Sie ausschließlich Rosen- und Staudendünger! Die haben nämlich eine vergleichbare Zusammensetzung – beide haben einen hohen Anteil an Kalium und Phosphor, den Ihre königliche Hoheit für die Blütenbildung brauchen. Immer mehr Menschen nutzen organischen Dünger, um Garten und Umwelt nicht mit Schwermetallen etc. zu belasten. Der erste gute Zeitpunkt im Jahr für die Düngung der Rosen ist der April, wenn die Rosen richtig schön aufblühen. Dann tut es ihnen gut, wenn sie schon mal richtig Nahrung zu sich nehmen. Im Mai und Juni folgen dann die zweite und dritte Düngung. Das muss genügen, um ausreichend Widerstandskraft und Winterhärte zu entwickeln. Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserem Blogartikel Rosen düngen einfach erklärt.


Mischbepflanzung

Wenn Sie Rosen ohne Begleitung pflanzen, legen Sie sozusagen eine Monokultur ein – das ist in der Natur meistens keine gute Idee. Werden die Rosen alleingelassen, haben eventuelle Schädlinge freie Bahn, um ihr Unwesen zu treiben. Wenn Sie eine gemischte Bepflanzung anlegen, duftet es in Ihrem Garten hier nach Lavendel und dort nach Margerite, das irritiert die Schädlinge und lenkt sie von den Rosen ab. Eine Mischbepflanzung dient also der Gesundheit Ihrer Pflanzen. Aber es macht Ihren Garten auch schön! Wir erzählen im Folgenden mal etwas zu den Möglichkeiten, die Sie haben.

Die Rose ist überall: Eifrige Zähler sprechen von 35.000 Sorten weltweit – wild und gezüchtet, im Beet, im Strauch und an der Kletterwand. Bis zu 250 der zentralsten Varianten haben wir für Sie im Lauf der Saison vorrätig. Eine tolle Auswahl mit wunderbaren Möglichkeiten für Ihre Gartengestaltung! Natürlich bekommen Sie alle Arten von Rosen bei uns schon für eine frühe Pflanzung im März, aber genauso auch spät im Frühling – wir hegen und pflegen die Sprösslinge, bis sie aus der Kinderstube in Ihren Garten umziehen.

In schöner Eintracht: Prachtstauden und andere Rosenbegleiter

Zur Rose gehören die Kräuter: Thymian, Oregano, Currykraut & Co. setzen die Gartenfürstin trefflich in Szene, erlauben Farbspiele und eine vielseitige räumliche Gestaltung. Mehr noch: Sie halten Schädlinge fern, zaubern schöne Düfte in den Garten und sind natürlich eine externe Speisekammer. Toll ist zum Beispiel die Katzenminze, deren frischer Blauton einen warmen maritimen Ton in Ihr Beet bringt. Und auch das hier sind tolle Rosenbegleiter:

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• Gartensalbei
• Schleierkraut
• Frauenmantel
• Lavendel
• Phlox
• Zierlauch
• Storchschnabel

Aber auch Stauden können die geeigneten Begleiter sein – etwa die Gaura, deren Blüten sich wie hundert kleine Schmetterlinge im Wind wiegen. Von hier ist es zu den Prachtstauden nicht weit, die wegen ihrer Höhe von bis zu 150 cm natürlich Rosen von entsprechender Größe an ihrer Seite haben möchten. Rittersporn, Schwertlilien, Lupine – eine ist schöner als die andere. Ihnen steht der Sinn eher nach einem formalen Garten? Dann finden wir eine Lösung mit Formgehölzen und zum Beispiel Ilexkugeln. Auch dafür haben wir für Sie reichlich Auswahl.

Wenn wir Sie beraten, geht es immer um Sie und Ihre Wünsche. Von welchem Garten träumen Sie? Seine Gestaltung ist immer auch Ausdruck Ihrer Persönlichkeit und Ihres Lebensgefühls. Eine gute Pflanzberatung ist also eine Stilberatung – für die stehen wir Ihnen mit unserem ganzen Wissen und unserer großen Leidenschaft zur Seite. Übrigens auch mit einem praktischen Liefer- und Pflanzservice, wenn Sie diese Unterstützung haben möchten.


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