lupines-g44e9256b4_1920.jpg
michael-weingaertner-autor.png

Autor: Michael Weingärtner
Lesezeit: ca. 6 min.

Wie pflege ich mein Beet im Sommer?

Idealerweise sollte das Beet bereits im Frühjahr gemulcht worden sein, damit Sie nun im Sommer viel Gießwasser sparen können. Sofern dies nicht passiert ist, empfehlen wir die Erde immer wieder fein aufzuharken, um den Boden zu belüften und vor allen Dingen um die Ausdunstung des Bodens zu verhindern. Ein unbehandelter Boden verdichtet sich und bildet einen feste obere Schicht. Hierdurch kann die Erde kaum Niederschlag oder Gießwasser aufnehmen. Zusätzlich trocknet ein unbehandelter verdichteter Boden auch schneller aus, da mikrofeine Zwischenräume die Feuchtigkeit aus der Erde ziehen. Diesen physikalischen Effekt nennt man Kapillarkraft. Er lässt sich ganz einfach verdeutlichen. Füllen Sie ein Glas mit ca. 1 cm Wasser und tunken Sie ein Stück Toilettenpapier an den Rand des Wassers. Wie von Geisterhand zieht sich sofort das Wasser durch das Papier nach oben.

Um diesem Effekt entgegenzuwirken hilft nur das regelmäßige und gründliche durcharbeiten des Bodens. Mit einem Grubber kann die Erde besonders effektiv bearbeitet werden und wer sich hier ans Werk macht, wird mit deutlicher Gießwasserersparnis belohnt.

delia-giandeini-naH97dLRsYs-unsplash.jpg

Weniger ist mehr: Rasen im Sommer


Im Hochsommer bei besonders warmen Temperaturen sollte der Rasen möglichst wenig und vor allem nicht zu kurz gemäht werden. So beschattet er sich und die Erde von alleine und ist sich selbst Schutz genug. Dennoch kann in der ganz warmen Zeit der Rasen mit seinen sehr kurzen Wurzeln Schaden nehmen und das prächtige Grün wird trocken und braun. Hier genügt es nun keinesfalls, der Rasenfläche mit der Gießkanne zu Leibe zu rücken: Um in trockenem Boden die Wurzeln der Pflanzen zu erreichen, bedarf es deutlich größerer Wassermengen. Idealerweise wird darum in der Kühle des Morgens ca. 30 Minuten gesprengt, damit sich der Boden vollsaugen und Feuchtigkeit speichern kann. Auch wenn dies auf den ersten Blick nach Wasserverschwendung aussieht, ist das Gegenteil der Fall. Sprengen Sie regelmäßig alle drei Tage bei besonders heißem Wetter und achten Sie auf die Tageszeit. Wenn der Boden noch kühl von der Nacht ist und erste Sonnenstrahlen das versprengte Wasser noch nicht sofort wieder verdunsten lassen, ist diese Bewässerungsart sehr effektiv und spart Wasser.

Eine Alternative hierzu ist es, den Rasen tagsüber während der stärksten Hitzeeinstrahlung mit hellen Tüchern abzudecken. Hier können zum Beispiel alte Bettlaken helfen. Durch den Stoff kann der Rasen weiter atmen, liegt jedoch im Schatten. Zudem kann kein Wind mehr über den Boden streichen, was die Verdunstung nochmals deutlich reduziert – denn die Hitze allein entzieht kein Wasser. Feuchtigkeit wird durch die Luft aufgenommen, und je wärmer diese ist, umso mehr Feuchtigkeit kann sie tragen. Und je stärker die Windgeschwindigkeit, desto mehr Wasser kann die Luft verdunsten. Die unterbrochene Luftzirkulation durch das Abdecken minimiert also die Verdunstung nochmals effektiv.

Gegen Ende des Sommers, wenn es wieder kühler wird, kann der Rasen wieder auf die optimale Länge von 5 cm gemäht werden. Je nach Zustand des Grüns sollte dann auch vertikutiert oder nachgesät werden. Lesen Sie hier auch unseren Blog „Rasenpflege im Herbst“.

Wie schneidet man Lavendel richtig?

Viele schneiden ihren Lavendel gar nicht und nach einigen Jahren neigt sich der Strauch zur Seite und beginnt abzusterben. Dies ist ein natürlicher Prozess und ganz normal. Diesem kann man jedoch leicht entgegenwirken und dem Lavendel mit dem richtigen Schnitt zu enormer Blüte und langer Lebenszeit verhelfen. Bei jungem Lavendel sollten Sie die alten Blütenstände abschneiden und eine in etwa kreisrunde Kuppel herstellen. Schneiden Sie einfach die weichen Kuppen rechtzeitig ab und Ihre Pflanze wird es Ihnen danken. Dieser Schnitt sollte mindestens 1x im Jahr gemacht werden, direkt nach der Blüte. Das rechtzeitige Abschneiden der Blüten unterbindet bei der Pflanze die Samenbildung, weswegen sie ihre „ersparte“ Kraft in eine erneute Blütenbildung steckt. Benutzen Sie immer eine scharfe Schere, um saubere Schnitte mit geringer Verletzung der Pflanze zu erzeugen.

Sollten Sie diese Pflegeroutine in den ersten Jahren vernachlässigt haben und der Lavendel sich bereits dem Boden entgegen geneigt haben, können Sie – entgegen weit verbreiteter Meinung – problemlos im Frühjahr ins sogenannte „Altholz“ schneiden. Dieser untere Teil der Pflanze sieht tatsächlich aus wie Holz und auf diesen knorrigen Ästchen wachsen keine Blätter. Um dem Lavendel wieder in die alte Form zu verhelfen, schneiden Sie ihn radikal zurück. Achten Sie darauf, eine Kuppelform zu schneiden. Dieser Schnitt sollte allerdings im zeitigen Frühjahr und nicht mehr im Sommer durchgeführt werden. Im Folgejahr wiederholen Sie diesen Schnitt, allerdings deutlich weniger radikal.

Lavendelschnitt
Hecke schneiden

Kann man im Sommer noch Hecken schneiden?

Auch jetzt kann man noch Hecken schneiden – sollte dies aber nur im Notfall machen. Durch die offenen Schnitte verliert die Pflanze Feuchtigkeit, was gerade bei warmen Wetter Stress bedeutet. Und noch viel wichtiger – jetzt zur Sommerzeit brüten viele Vögel – und ein Arbeiten an den Hecken und Sträuchern oder sogar Abschneiden lebensnotwendiger Schutzäste gefährdet die Aufzucht der Jungtiere enorm. Darum gilt in Deutschland auch vom März bis Ende September ein Schnittverbot für Hecken und Sträucher, welches nur geringe Pflegearbeiten zulässt. Also darf und sollte die Heckenschere im Sommer nur in Ausnahmefällen und dann auch nur für kleine Pflegeschnitte herausgeholt werden.


Pflanzen und Umpflanzen

Zum Spätsommer beginnt die richtige Zeit, um das ein oder andere Pflänzchen umzupflanzen. Warten Sie bei der betreffenden Pflanze möglichst bis sie ihr altes Laub abgeworfen hat – umso üppiger wird sie im nächsten Jahr neu austreiben. Anders als beim Einpflanzen, wenn also eine neue Pflanze aus dem Topf in die Erde gesetzt wird, wird beim Umpflanzen einer bereits angewachsenen Pflanze stärker eingegriffen. Feine Wurzeläderchen werden unweigerlich beim Ausgraben zerstört. Und diese sind enorm wichtig für die Versorgung des Blattgrüns. Darum kümmern umgepflanzte Pflanze immer etwas – das verlorene feine Wurzelwerk kann die Blätter nicht mehr versorgen. Aus diesem Grund sollten Pflanzen vor ihrem „Umzug“ bedeutend zurückgeschnitten werden. Hierdurch wird das Gleichgewicht zwischen Wurzelmasse und Verdunstungsfläche wiederhergestellt und die Pflanze kann erfolgreich neu austreiben.

Achten Sie beim Umpflanzen oder Einpflanzen von Moorbeetpflanzen darauf, keine normale Gartenerde im Pflanzloch beizumischen, sondern Rhododendronerde. Diese ist im ph-Wert saurer und bietet Azaleen, Hortensien, Rhododendren usw. die besten Startbedingungen.

AdobeStock_331029704.jpeg
Dünger - Universaldünger

Die richtige Pflanzenpflege im Sommer


Bei allen blühenden Beet- und Balkonbewohnern sollte den Sommer über kontinuierlich Verblühtes abgeschnitten werden. Dies sieht nicht nur schöner aus, es hilft der Pflanze auch bei der Bildung neuer Blüten. Neben der ausreichenden Wasserversorgung benötigen Ihre Pflanzen für eine optimale Versorgung auch ausreichend Düngegaben. Diese variieren nach Pflanzenart und können nicht generell empfohlen werden. So benötigen beispielsweise Sommerjasmin, Oleander und Engelstrompete reichlich Dünger, bei Margeriten sollte man dagegen deutlich sparsamer vorgehen. Für Balkonkästen und Töpfe und die darin üblichen Sommerblüher empfehlen wir daher passende Düngestäbchen oder Flüssigdünger. Gern beraten wir Sie hier in unseren Gartencentern vor Ort!



Die perfekte Sommerblüte – unsere Top 10 der beliebtesten Sommerblühpflanzen

Um im Sommer eine üppige und dauerhafte Blühpracht in den Balkonkästen oder in Topf und Kübel auf der Terrasse genießen zu können, ist neben der Pflege natürlich vorab die Auswahl der passenden Pflanzen entscheidend. Wir haben für Sie einmal die 10 Top-Dauerblüher zusammengefasst:

Petunia

1. Petunien (Petunia) – blühen den gesamten Sommer hindurch prächtig und besonders farbenfroh, benötigen allerdings etwas mehr Pflege: Verblühtes sollte regelmäßig entfernt werden, damit die neue Blütenbildung gelingt. Petunien vertragen Regen nicht besonders gut und sollten durch eine Überdachung geschützt werden.

Lantana camara, orange

2. Wandelröschen (Lantana) – die aus Mittelamerika stammende Pflanze bevorzugt einen vollsonnigen Standort und blüht mehrjährig, ist allerdings nicht winterhart. Ab den Eisheiligen können sie jedoch ins Freie gebracht werden. Bei guter Düngung blüht das Wandelröschen von Mai bis Oktober.

Fuchsia

3. Fuchsien (Fuchsia) – als kleiner Schattenliebhaber sollte die Fuchsie keiner prallen Sonne ausgesetzt sein. Achten Sie auf ausreichende Bewässerung in den Hitzeperioden des Sommers, insbesondere das Wurzelwerk sollte nicht überhitzen.

Sanvitalia procumbens

4. Husarenknöpfchen (Sanvitalia procumbens) – blühen von Juni treu bis in den Herbstanfang hinein. Sie eignen sich besonders gut für Balkonkästen und Blumenampeln, benötigen allerdings Halbschatten und vertragen keine Staunässe.

Angelonia angustifolia

5. Engelsgesicht (Angelonia angustifolia) – ein absoluter Dauerstar und Sonnenanbeter. Diese Blume liebt volle Sonne, möchte aber vor Wind und Regen geschützt werden. Bei guter Pflege trägt sie von Anfang Mai bis Ende Oktober prächtige Blüten.

Leucanthemum

6. Margeriten (Leucanthemum) – blühen von April bis Oktober und sind die perfekte Kübelpflanze. Gießen Sie die Margerite während des Sommers ausgiebig, denn das fördert die Blütenbildung.

Jumbotron_Hortensien_2019.jpg

7. Hortensien (Hydrangea mac.) – Dankbare Kübelbewohner sind Hortensien, die bei ausreichender Bewässerung und regelmäßigen Düngegaben sehr ausdauernd in Blüte stehen. Die Pflanzen sollten absonnig stehen und durchlässige Erde bekommen.

Dianthus

8. Nelken (Dianthus) – dieser Dauerblüher ist perfekt für unsere heimischen Balkone, fühlt sich aber auch in Kübeln oder dem Beet wohl. Die Farbauswahl ist schier unendlich und bietet für jeden Geschmack das Richtige.

Celosia argentea var. plumosa

9. Federbusch (Celosia) – ist mit seinen federartigen leuchtenden Blüten ein absoluter Blickfang und sorgt von Ende Mai bis Anfang Oktober für Blütenpracht. Schneiden Sie die verwelkten Blüten regelmäßig ab, um die Blütezeit zu verlängern.

Begonie_1.jpg

10. Begonie (Begonia) – weniger ein Oma-Pflänzchen machen sich Begonien auf dem Balkon ausgesprochen gut! Als Dauerblüher bis in den Oktober gedeihen diese Blumen im Halbschatten am besten, wobei es unter den über 1.000 verschiedenen Sorten auch manche gibt, die der vollen Sonne trotzen können.



Das könnte Sie auch interessieren



Nur Notwendige speichern
Alle akzeptieren