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Autor: Matthias Schröder
Lesezeit: ca. 6 min.

Rasenpflege im Herbst

Sie haben sich um alle Gehölze und Pflanzen im Garten bereits gekümmert und diese winterfest gemacht? Dann fehlt nur noch der Rasen, denn auch ihm sollten Sie im Herbst Aufmerksamkeit zukommen lassen. Je mehr Zeit Sie in die Rasenpflege im Herbst stecken, desto weniger haben Sie im Frühjahr zu tun. Wir geben konkrete Tipps, was alles zu tun ist.

Wie behandle ich meinen Rasen also im Herbst am besten? Was ist wichtig bei der Rasenpflege im Herbst? Der Herbst ist eine launische Jahreszeit. Starke Temperaturschwankungen, nur wenig Sonne oder vielleicht sogar schon Frost machen dem Rasen schwer zu schaffen. Grund genug also, ihm auch im Herbst ausreichend Pflege zukommen zu lassen.

Den Rasen winterfest machen

Mit der richtigen Rasenpflege im Herbst machen Sie Ihren Rasen nicht nur fit für den Winter, sondern vermeiden auch Rasenschimmel und Moosbefall. Befreien Sie Ihren Rasen zunächst von Laub, herabgefallenen Zweigen, Fallobst und anderen Gartenabfällen. Das Laubharken im Herbst ist die solide Basis dafür, dass ausreichend Luft an den Rasen kommt.

Ausreichend Licht und Luft sind die Voraussetzungen für einen gesunden Rasen. Das gesammelte Laub können Sie Ihrem Kompost beimischen. Mit einem Laubhaufen in einer Gartenecke können Sie darüber hinaus Insekten und kleinen Wildtieren einen Unterschlupf für den Winter bieten.
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Rasen mähen vor dem Winter


Wer sich über einen schönen Rasen freuen möchte, sollte ihn auch im Herbst mähen. Bei sehr milder Witterung kann das bis in den November hinein nötig sein. Mähen Sie den Rasen etwas kürzer als im Sommer, denn er benötigt jetzt so viel wie möglich vom spärlichen Sonnenlicht.

Sobald die Nächte kälter werden, geht der Rasen in seine Winterruhe. Vorm ersten Frost sollte das letzte Mal gemäht werden. Die Halmlänge sollte bei diesem letzten Schnitt etwa 3 bis 5 cm betragen. Bei Frost sollten Sie Ihren Rasen nicht mähen, denn die Grashalme gefrieren und können dann abbrechen. Richtig zu wachsen, beginnt der Rasen dann erst im Frühjahr wieder, wenn die Temperatur des Bodens kontinuierlich acht Grad Celsius und mehr erreicht.

Achten Sie beim Rasenmähen im Herbst darauf, dass die Messer Ihres Rasenmähers oder Mähroboters ausreichend scharf sind. Sind sie stumpf, werden die Grashalme nur ausgerissen. Das kann zur Folge haben, dass der Rasen austrocknet und braun wird.

In der Praxis bewährt hat sich ein sogenannter Mulchmäher. Sein Vorteil: Nicht nur das Schnittgut, sondern auch restliches Laub, wird fein zerkleinert, bleibt auf dem Rasen liegen und dient hier als organischer Dünger.


Vertikutieren im Herbst


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Viele fragen sich, ob Vertikutieren auch im Herbst sinnvoll ist. Das Vertikutieren, sprich das Auflockern Ihres Rasens, ist eine Arbeit, die Sie sicher für das Frühjahr eingeplant haben. Sollten Sie im Frühling nicht dazu gekommen sein, können Sie diese Arbeit im Herbst durchaus nachholen. Neigt Ihr Rasen zur Moosbildung oder ist schon einige Jahre alt, ist diese Arbeit durchaus auch zwei Mal im Jahr sinnvoll. Häufiger als zwei Mal im Jahr sollten Sie den Vertikutiervorgang allerdings nicht wiederholen.

Der Zeitraum von Ende September bis Anfang Oktober eignet sich für diese Arbeit am besten. Ob Sie sich für einen elektrischen Vertikutierer entscheiden oder das Belüften lieber manuell erledigen, bleibt Ihren eigenen Vorlieben überlassen. Wichtig ist, dass Sie die angeritzten Grasnarben danach mit ausreichend Feuchtigkeit versorgen. Das regelmäßige Gießen sorgt dafür, dass der Rasen gleichmäßig nachwächst. Haben Sie einige kahle Stellen in Ihrem Rasen entdeckt, ist nun der geeignete Zeitpunkt Rasen nachzusäen. Säen Sie neuen Rasensamen aber nur dann aus, wenn die Wetterprognosen günstig und milde Temperaturen angesagt sind.

Das Rasenvertikutieren hat einen wesentlichen Vorteil: Sowohl Mulch und Moos als auch Unkraut wird dadurch entfernt. Das sind alles Dinge, die den Rasen am Wachstum hindern. Durch das Rasenvertikutieren bekommen die Wurzeln zudem mehr Sauerstoff. Achten Sie darauf, dass die Messer des Vertikutierers nicht zu tief in den Boden dringen. Sie sollten nur Moos und Unkraut entfernen und nicht die komplette Erde umgraben.

Nachdem die Vertikutierarbeiten abgeschlossen sind, können Sie Ihren Rasen belüften. Dieser Vorgang wird auch als Aerifizieren bezeichnet. Er macht Sinn, wenn der Boden so trocken geworden ist, dass Wasser nicht mehr richtig abfließen kann. Stauwasser sollten Sie unbedingt vermeiden, denn es begünstigt die Bildung von Moos.

Neben einer Grabegabel eignet sich auch eine sogenannte Aerifizierungsgabel für diese Gartenarbeit im Herbst. Aerifizierungsgabeln gibt es im Fachhandel und mit ihnen können kleine Löcher in den Boden gestanzt werden. Empfehlenswert sind zwischen 100 und 200 solcher Löcher pro Quadratmeter Fläche. Die so entstandenen Öffnungen können Sie nutzen, um hier Ihren Dünger einzubringen. Füllen Sie danach die Löcher mit Sand auf, der für die notwendige Auflockerung sorgt.
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Rasen düngen im Herbst


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Auch der Einsatz von einem passenden Dünger für Ihren Rasen kann ihm dabei helfen, den Winter gut zu überstehen. Wichtig ist, dass Sie nicht zu spät im Jahr düngen und es nicht zu gut meinen. Ein zu intensives Düngen schadet dem Rasen eher. Kleiner Tipp: Ein Streuwagen kann beim Rasen düngen hilfreich sein. Mit ihm können Sie die Menge des Düngers genau bestimmen und sehr gleichmäßig verteilen.

Am besten entscheiden Sie sich für einen kaliumhaltigen Dünger, denn er kann den Rasen für den Winter stärken. Mindestens 18 Prozent Kalium sollte im Dünger bestenfalls enthalten sein. Patentkali oder spezielle im Handel erhältliche Herbstdünger eignen sich für die Düngung im Herbst am besten. Stickstoffhaltigen Dünger hingegen sollten Sie lieber im Frühjahr einsetzen. Das richtige Düngen im Winter hat den Vorteil, dass der Rasen im Frühjahr besonders kräftig sprießt und Sie mit einer satten grünen Farbe erfreut.

Auch beim Düngen gilt: Weniger ist mehr. Eine Überdüngung schadet nicht nur Ihrem Rasen, sondern auch der Umwelt und Ihrem Geldbeutel. Je nach Witterung kann im Herbst von September bis in den Dezember hinein gedüngt werden. Für das Düngen sollte der Boden nicht gefroren sein.

Rasen kalken: Es kommt auf den Boden an


Ob Sie Ihren Rasen im Herbst kalken müssen, hängt stark davon ab, wie Ihr Boden beschaffen ist. Das Ziel des Rasenkalkens ist es, den ph-Wert des Bodens zu neutralisieren. Liegt der ph-Wert Ihres Bodens also bereits im neutralen Bereich, ist das Kalken überflüssig.

Am besten besorgen Sie sich also einen ph-Bodentest, der recht einfach in der Anwendung ist. Ein idealer Wert liegt zwischen 6 und 7 und bewegt sich so im leicht sauren Bereich. Liegt das Testergebnis deutlich darunter, kann das Kalken hilfreich sein. Wichtig ist es, ebenso wie beim Düngen möglichst gleichmäßig zu arbeiten.

Rasen wässern im Herbst


Vielleicht haben Sie Ihren Rasen im Sommer täglich gewässert? Das ist gar nicht nötig, denn wenn die Stängel ständig nass sind, sind sie anfälliger für Krankheiten. Nutzen Sie für das Rasenwässern im Sommer idealerweise nur die frühen Morgenstunden und wässern Sie nur alle zwei Tage. Im Herbst ist das Wässern meist nicht mehr nötig.

Welche Rasenpflege bei welchen Temperaturen?


Welche Arbeiten Sie wann im Herbst erledigen sollten, ist stark von den Außentemperaturen abhängig. Acht Grad gilt hier als "magische Grenze". Sinkt die Temperatur des Bodens darunter, sollten Sie Ihren Rasen nicht mehr mähen. Auch das Vertikutieren ist dann zu vermeiden.

Die Einteilung der Rasenpflege in die Herbstmonate September, Oktober und November ist schwierig, da die Temperaturen wie gesagt entscheidend sind. Trotzdem kann Ihnen folgende Übersicht der Tätigkeiten bei der Rasenpflege im Herbst behilflich sein:

September

  • Ein Mähgang pro Woche genügt, manchmal reicht auch 14-tägig
  • Eventuell Vertikutierarbeiten
  • Belüftung von verdichtetem Rasen
  • Rasen neu anlegen
  • Schadhafte Stellen ausbessern
Oktober

  • Mähen nur nach Bedarf
  • Laub einsammeln
  • Rasendüngung
  • Kalken bei Bedarf (ph-Wert messen)
  • Bis Ende Oktober kann vertikutiert werden
November

  • Nur bei Bedarf mähen
  • Laub einsammeln
  • Bodenprobe testen lassen (alle 3 bis 4 Jahre genügt)
Ausführliche Informationen zu allen Gartenarbeiten im Herbst finden Sie in unserem Gartenkalender Herbst.

Sollte Ihr Rasen im Winter eine dicke Schneedecke tragen, betreten Sie ihn so wenig wie möglich, um ihn nicht unnötig zu verdichten.

Beherzigen Sie alle vorgenannten Tipps, wird Ihr Rasen gut für den Winter gerüstet sein und auch starken Frost und Schneefall gut überstehen. Dann belohnt er Sie im nächsten Frühjahr mit einer gesunden und gleichmäßigen Rasendecke.

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