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Autorin: Laura Warwas
Lesezeit: ca. 6 min.

Pflanzenschutz – die richtigen Mittel für gesunde Pflanzen

Gesunde Pflanzen sind das oberste Ziel jedes Hobbygärtners. Trotz bester Pflege entwickeln sich ehemals kraftstrotzende Pflanzen unvermittelt zu Sorgenkindern. Die Blätter werden gelb, rollen sich ein und Zierstauden, Gehölze und Gemüsepflanzen verlieren ihr frisches und gesundes Aussehen. Spätestens bei diesen Alarmsignalen sollten Sie genauer hinsehen und Ihre Pflanzen gezielt stärken und gegen Schädlinge und Pilzbefall schützen.

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Schädlings- und Pilzbefall - was nun?

Wichtig für die Pflanzengesundheit ist es, Stressauslöser frühzeitig zu erkennen. Nur dann können Sie gezielt gegen Störenfriede wie Dickmaulrüssler, Blattläuse und Spinnmilben vorgehen. Im Anfangsstadium lässt sich durch Absammeln, Abspritzen und Entfernen stark befallener Pflanzenteile noch mancher Schaden eindämmen. Meist übersehen wir die ersten Anzeichen und die Parasiten haben bereits große Kolonien gebildet. Dann bringt die manuelle Schädlingsbekämpfung wenig und Sie sollten den Schutz Ihrer Pflanze gezielt angehen. Die gute Nachricht: Mit dem richtigen Vorgehen werden Sie Pflanzenschädlinge und Pilzbefall aller Art sehr schnell wieder los.

Ihr Gartencenter: Profi-Beratung zum Pflanzenschutz!


Wer starken Schädlings- oder Pilzbefall entdeckt, ist häufig ratlos und von der großen Auswahl an Pflanzenschutzmitteln überfordert. Von unseren Kunden hören wir häufig Fragen wie …

  • Sollte ich erst mal zum Hausmittel greifen?
  • Helfen biologische Pflanzenschutzmittel genauso gut wie konventionelle?
  • Ist die Chemie in Pflanzenschutzmitteln schädlich für Bienen, Gartentiere und Nutzpflanzen?
  • Wie dosiere ich meine Pflanzenschutzmittel richtig?

Unsere Weingärtner Mitarbeiter*innen stehen Ihnen mit wertvollen Praxistipps und Empfehlungen beim Pflanzenschutz kompetent zur Seite. Unsere Gärtner*innen und Mitarbeiter*innen sind durch den Sachkundenachweis Pflanzenschutz zertifizierte Berater im fachkundigen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln aller Art. Pflanzenschutz und Umweltschutz gehören für uns zusammen. Wir raten daher nicht dazu, im Garten zu viel Pflanzenschutzmittel anzuwenden. Die richtigen Produkte und die geeignete Dosierung stärken Ihre Pflanzen, bekämpfen gezielt Schädlinge und schützen dabei Natur und Umwelt.

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Welche Pflanzenschutzmittel gibt es?

Im Weingärtner Gartencenter setzen wir vor allem auf Pflanzenschutzmittel der Marken Neudorff und Substral Celaflor.

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Insektizide gegen saugende und beißende Insekten

SUBSTRAL® Celaflor® Schädlingsfrei CAREO Konzentrat

Diese Produkte mit Kontaktwirkung und systemischer Wirkung werden von den Pflanzen aufgenommen und verteilt, sodass sie Schädlinge auch dann bekämpfen, wenn diese nicht direkt getroffen werden.

Neben Produkten mit dem Wirkstoff Acetamiprid sind auch für den ökologischen Landbau geeignete Wirkstoffkombinationen aus Natur-Pyrethrum und Rapsöl zum Einsatz gegen saugende und beißende Insekten erhältlich. Diese sind für Bienen ungefährlich.



Pflanzenschutzmittel gegen Pilzerkrankungen

Anwendungsfertige Sprays gegen Pilzerkrankungen wie Rost, Echter Mehltau und Sternrußtau wirken vorbeugend und heilend zugleich. Die Inhaltsstoffe Trifloxystrobin und Tebuconazol sollten Sie vorsichtig verwenden und die Warnhinweise und Tipps in der Gebrauchsanleitung genau durchlesen. Wir empfehlen hier zum Beispiel:

SUBSTRAL® Celaflor® Pilzfrei Saprol Rosen AF

Biologische Pflanzenschutzmittel aus den Samen des tropischen Neem-Baumes sind natürliche Helfer im Kampf gegen Schädlinge. Die Insekten stellen ihre Nahrungsaufnahme ein und können sich nicht mehr vermehren.

SUBSTRAL® Naturen® Bio Schädlingsfrei Neem

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Stark gegen Schnecken


Schneckenkorn ist die wirksamste Methode gegen Schnecken im Gemüsebeet. Sie vermeiden damit Schleimspuren und tote Schnecken im Beet und schützen zugleich Igel, Vögel, Regenwürmer, Bienen und andere Nützlinge. Mit der Erdbeer- oder Gemüseernte müssen Sie nach der Behandlung nicht warten.

Neudorff® Ferramol® Schneckenkorn

Egal, welches Pflanzenschutzmittel Sie kaufen, es gilt: Vorsichtig und genau nach Gebrauchsanleitung anwenden wirkt und schont die Umwelt!



Die häufigsten Pflanzenschädlinge und was Sie dagegen tun können

Um mit Pflanzenschädlingen richtig umgehen zu können, muss man wissen, womit man es zu tun hat. Wir geben Ihnen hier einen kurzen Überblick zu den häufigsten Schädlingen:

Blattläuse


Gegen Blattläuse (Aphidoidea) kursieren die unterschiedlichsten Hausmittel. Kein Wunder: Die winzigen grün, bräunlich oder schwarz gefärbten Pflanzenläuse sind leider allgegenwärtig. Besonders gern stürzen Sie sich auf junge Blätter und Triebe, die sie anstechen um Pflanzensaft zu saugen. Der klebrige Honigtau, der die befallenen Pflanzen dann überzieht, lockt Ameisen an. Wer glaubt, dass sie die Läuse fressen, wird schnell eines Besseren belehrt.

Ameisen schützen Blattläuse sogar vor natürlichen Fressfeinden wie Marienkäfern. Wenn Ihnen an einer Pflanze besonders viele Ameisen auffallen, sollten Sie sie unbedingt überprüfen, ob sie gerade eine weit größere Blattlauskolonie melken!

Besonders häufig sind

  • Rosen
  • Hibiskus
  • Holunder
  • Engelstrompeten
  • Johannisbeeren
  • Chilipflanzen
  • Himbeeren

befallen. Falls ein scharfer Wasserstrahl und die Entfernung der betroffenen Triebe die Blattlausplage nicht stoppen kann, beraten Sie unsere Experten im Gartencenter über das richtige Vorgehen beim Kampf gegen Blattläuse.

Wie immer gilt: Starke Pflanzen sind weniger anfällig für Schädlinge. Fachgerechte Düngung und clevere Mischkulturen sind eine gute Vorbeugung. Pflanzen und Kräuter wie Lavendel, Bohnenkraut, Thymian, Rosmarin und Salbei werden von Blattläusen gemieden und können so den Befall ihrer Nachbarn im Vorfeld verhindern.

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Schildläuse


Auch Schildläuse entziehen ihren austreibenden Pflanzen Nährstoffe und scheiden wie Blattläuse Honigtau aus. Darauf siedelt sich häufig Rußtau an. Dieser Pilz verstopft die Poren und stört die Photosynthese. Meist erkennen Sie den rötlich-braunen Belag noch ehe sie auf die Schildläuse an der Blattunterseite aufmerksam werden. Wischen Sie die Blätter mit einem feuchten Lappen ab und entfernen Sie die Läuse mit einer kleinen Bürste. Bei stärkerem Befall helfen Ihnen Ihre Gartenspezialisten mit dem passenden Pflanzenschutzmittel gegen Blattläuse weiter.



Spinnmilben


Spinnmilben erkennen Sie an den sichtbaren Gespinsten an Blättern und Stielen. Bei einem Befall sollten Sie (Zimmer-)Pflanzen sofort abduschen und nach Möglichkeit isolieren. Ein Mix aus Wasser und Rapsöl, Raubmilben, die die Eier der Schädlinge aussaugen oder ein rapsölbasiertes Pflanzenschutzmittel können je nach Pflanzenart und Ausmaß des Befalls für Abhilfe sorgen.

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Weiße Fliege


Die Weiße Fliege finden Sie häufig an der Blattunterseite von Gemüsepflanzen, Zierpflanzen oder Bäumen. Wenn Ihnen nicht bereits die Fliegen selbst, ihre Larven oder der weiße Wachsstaub aufgefallen sind, erkennen Sie den Befall spätestens an den gelb, später schwarz gesprenkelten Blätter, die nach und nach absterben und abfallen. Auch die Weiße Fliege ist für den gefährlichen Rußtau verantwortlich. Wirksam dagegen sind mit Leim beschichtete Gelbtafeln und geeignete Pflanzenschutzmittel aus dem Gartencenter.



Schnecken


Wer nicht nur Blumen und Stauden, sondern auch Gemüse, Salat und Erdbeeren im Garten anbaut, kann ein Lied davon singen: Schnecken sind Pflanzenschädlinge, die möglichst früh im Jahr konsequent bekämpft werden sollten. Wenn das regelmäßige Absammeln nicht mehr hilft, schützen Schneckenkorn und Schneckenzäune Ihre Pflanzen. Welches Pflanzenschutzmittel in welcher Dosierung sich für Ihr Schneckenproblem eignet, erfahren Sie von unseren Pflanzenspezialisten.

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Dickmaulrüssler

Dieser hartnäckige Parasit hat es auf robustere Pflanzenarten wie

  • Rhododendron
  • Kirschlorbeer
  • Buchsbaum
  • verschiedene Kübelpflanzen
  • Rosen

abgesehen. Die halbkreisförmigen Bissstellen entlang der Blattränder sind ein Indiz für den Befall. Gefährlich sind nicht diese Fraßschäden, sondern die Larven des Dickmaulrüsslers, die sich auf die für die Wasseraufnahme so wichtigen Feinwurzeln stürzen. Falls sich schon viele Larven gebildet haben, können Sie mit Nematoden, den winzigen Fadenwürmer aus dem Gartenfachhandel, gezielt dagegen vorgehen. Die richtige Dosierung des eingesetzten Pflanzenschutzmittels ist wesentlich.



Thripse


Die winzigen Insekten durchbohren Blattoberflächen, um an den Zellsaft der Pflanzen zu kommen. Thripse befallen mit Vorliebe Zimmerpflanzen wie Orchideen und Kübelpflanzen und werden meist spät entdeckt. Thripse mögen trockene Wärme und sind daher sowohl im Sommer, also auch zu Beginn der Heizperiode besonders aktiv. Sie erkennen den Befall an silbrig-weißen Stellen an den Blättern, verzögertem Wachstum und verkrüppelten Trieben. Blautafeln, Knoblauch-Brennessel-Sud und Neemöl sind je nach Befallstärke und Standort mögliche Helfer.

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Trauermücken


Trauermücken finden sich bevorzugt im feuchten Substrat von Zimmerpflanzen. Die Mücken selbst richten keinen Schaden an, aber die im Boden lebenden Larven ernähren sich von den Wurzeln Ihrer Topfpflanzen. Weniger Gießen, Gelbtafeln und SF-Nematoden können den Befall eindämmen. Lassen sie sich im Einzelfall im Gartenmarkt beraten.



Pilzbefall und wie Sie damit umgehen

Pflanzen können auch unter Pilzbefall leiden. Hier ein kurzer Überblick zu den typischsten Pilzerkrankungen:

Echter Mehltau


Diese weit verbreitete Pilzerkrankung befällt vor allem

  • Rosen
  • Astern
  • Gurken
  • Zucchini

Sie erkennen echten Mehltau als abwischbaren Belag auf der Blattoberseite. Schneiden Sie Pflanzenteile, die von echtem Mehltau befallen sind, möglichst schnell ab und verhindern Sie so die Verbreitung des Pilzbefalls. Mit speziellen Fungiziden bekämpfen Sie Mehltau wirksam. Als Hausmittel zur Vorbeugung wird manchmal Kuhmilch verwendet. Dabei wird ein Mix aus einem Teil Milch und 8 Teilen Wasser im 2-Wochen-Rhythmus auf die Pflanzen gesprüht.

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Grauschimmel

Botrytis cinerea ist ein im Weinbau gefürchteter Schimmelpilz. Der Grauschimmel befällt auch

  • Begonien
  • Geranien
  • Lilien
  • Gemüsepflanzen
  • Rosen
  • Erdbeeren

Faulenden Flecken an Blättern, Blüten, Knospen, Früchten und Trieben finden sich vor allem an geschwächte Pflanzen, die an einem ungeeigneten Standort stehen. Um vom Grauschimmel befallene Zier- und Nutzpflanzen zu retten, sollten Sie die befallenen Pflanzenteile sofort entfernen und Zimmerpflanzen von anderen Pflanzen isolieren. Gute Pflege, regelmäßiges Gießen und Düngen mit wenig Stickstoff sind die beste Vorbeugung gegen Grauschimmel. Mit Fungiziden aus dem Gartenfachhandel packen Sie das Übel bei der Wurzel.



Sternrußtau


Große schwarze Flecken auf der Blattoberseite sind ein Indiz für Sternrußtau, der in verregneten Sommern vor allem bei Rosen auftritt. Beugen Sie vor, indem sie Ihre Rosen ab Anfang Mai mit speziellen Pflanzenstärkungsmitteln unterstützen. Trotzdem befallene Pflanzenteile sollten Sie entfernen und die Rosenscheren desinfizieren, um so die Verbreitung des Pilzes zu stoppen. Sternrußtau lässt sich wirksam mit Fungiziden aus Ihrem Gartencenter behandeln.

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Natürliche Alternativen zum Pflanzenschutz


Selbstverständlich können Sie auch natürliche Mittel gegen Schädlinge nutzen. Es gibt eine große Anzahl an selbstgemachten Pflanzenschutzmitteln:

  • Knoblauch und Knoblauchsud
  • Oregano-Sud
  • Milch-Wasser-Gemisch
  • Zwiebel-Sud
  • Schwarzer Tee
  • Brennnessel-Sud oder Brennesseljauche

Brennnessel-Sud oder Brennesseljauche stellen sie zum Beispiel folgendermaßen her: Übergießen Sie einen halben Eimer frischer Brennnesselblätter mit Wasser und lassen Sie die Mischung 48 Stunden an einem schattigen Platz mit einem Netz abgedeckt ruhen. Die entstandene Flüssigkeit können Sie in eine Sprühflasche füllen und die betroffenen Pflanzen damit vollflächig sprühen.



Ihr Weingärtner-Team berät Sie gern!

Ob natürliche Hausmittel oder Pflanzenschutz aus dem Gartencenter - die richtige Dosierung entscheidet, wie gut die Mittel wirken und Ihre Pflanzen schützen. Wie so oft gilt die Devise: Weniger ist mehr! Wir stehen Ihnen für alle Fragen zu diesem Thema beratend zur Seite – sprechen Sie uns an.

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