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Naturschutz fängt im Kleinen an: Weingärtners Bienenfibel

Worauf es ankommt, wenn man Bienen, Wildbienen und Schmetterlingen etwas Gutes tun will

Liebe Gartenfreunde, Wild- und Honigbienen sind vom Aussterben bedroht und brauchen unsere Hilfe. Mit den richtigen Pflanzen auf dem Balkon oder im Garten lässt sich schnell & effektiv ein wichtiger Beitrag leisten, um die Nützlinge zu unterstützen. Hierbei muss man nicht zwingend einen großen Garten besitzen - schon ein bienenfreundlich bepflanzter Balkon unterstützt die wertvollen Bestäuber bei ihrer Nahrungssuche. Eine große Auswahl insektenfreundlicher Pflanzen finden Sie direkt vor Ort in unseren Gartencentern.

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Fachberatung ist wichtig

Kompetente Hilfe auf dem Weg zum Bienenparadies

Ohne Bienen geht es nicht. Sie sorgen nicht nur bei etwa einem Drittel der landwirtschaftlichen Nutzpflanzen für die Bestäubung, sondern sind auch sonst unglaublich wichtig für das ganze Ökosystem. Bienen sind die summenden Helfer, die das ganze Gefüge am Laufen halten. Leider machen wir Menschen es ihnen nicht immer leicht. Die Landwirtschaft ist auf Ertrag getrimmt. Da wird Lebensraum insbesondere für die wild lebenden Arten mit ihren speziellen Ansprüchen immer knapper. Auch züchterisch werden Pflanzen immer wieder so verändert, dass sie für Bienen quasi nutzlos werden. Wir wollen makelloses Obst und Gemüse am liebsten ganz billig kaufen. Das bringt den Einsatz von Pestiziden und künstlichen Düngemitteln mit sich.

Mit unserer Bienenfibel wollen wir Ihnen zeigen, wie Sie Ihren Garten und Balkon ganz einfach so einrichten können, dass Sie sich wohl fühlen und die Bienen auch. Es geht um blütenreiche Gärten, nektarreiche Orte und auch um Plätze, an denen Wildbienen ruhigen Gewissens ihre Kinderstube einrichten können. Das alles ist kein Hexenwerk, keine Raketenwissenschaft. Versprochen. Und wir versprechen Ihnen noch mehr: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind jederzeit für Sie da, wenn Sie noch Fragen zur Auswahl geeigneter Pflanzen und ihrer Pflege haben. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie ohne viel Aufwand aus Ihrem Garten ein Paradies für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge machen können. Wir können Ihnen versprechen, dass Sie auf nichts verzichten müssen und trotzdem viel für die Natur tun können.

Werden Sie Bienen-Retter, machen Sie aus Ihrem Garten ein Biotop! Wir helfen Ihnen dabei.

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Was Bienen leisten

Unglaubliche Fakten über die Honigbiene

Ein Bienenschwarm besteht aus einer Königin, bis zu 500 Drohnen und bis zu 25.000 Arbeiterinnen. Alle zusammen wiegen bis zu drei Kilogramm. Von Februar bis August legt die Königin täglich bis zu 2.000 Eier. Im Jahr können so annährend 200.000 zusammenkommen. Die Königin lebt drei bis fünf Jahre und wird solange sie lebt von ihrem Hofstaat gefüttert.

Die Drohnen entwickeln sich aus unbefruchteten Eiern. Ihr einziger Lebenszweck: eine unbegattete Königin zu beglücken. Die gibt es nur während der Schwarmzeit von Ende April bis Mitte Juli. Wer Glück hat und eine Königin abbekommt, stirbt sofort nach der Samenspende. Die anderen Drohnen dürfen im Hochsommer nicht mehr in den Bienenstock. Sie sterben vor Schwäche.

Die unfruchtbaren Arbeiterinnen haben sich im Sommer schon nach wenigen Wochen totgearbeitet. An ihnen bleiben schließlich so gut wie alle Pflichten hängen. Sie putzen die Zellen im Bienenstock, lagern Nektar und Pollen ein, füttern die Larven, bauen Waben, regulieren das Klima im Zuhause, wachen am Eingang und gehen schließlich in den Außendienst. Eine Sammelbiene besucht pro Ausflug bis zu 100 Blüten. An sehr guten Tagen kann sie bis zu 30 Ausflüge unternehmen. Stimmt alles, kann ein ganzes Bienenvolk zusammen über 20 Millionen Blüten am Tag bestäuben!

Von jedem Ausflug bringt eine Sammelbiene etwa 40 Milligramm Nektar und 20 Milligramm Pollen mit. Honigbienen sind ‚blütenstet‘. Das bedeutet, dass sie einer Pflanzenart, an der sie viel sammeln können, so lange treu bleiben, bis diese verblüht ist.

Die wichtige Rolle der Wildbienen

    Die allermeisten Wildbienen leben alleine. Sie bilden keine Völker. Das bedeutet, dass sich jede Wildbiene ganz alleine um alles kümmern muss. Sie bewegen sich in einem deutlich kleineren Radius um ihr Nest als es Honigbienen tun. Je weiter sie fliegen müssen, um Nahrung zu finden, desto weniger Nachkommen ziehen sie groß. Nachvollziehbar, wenn der Weg zum „Einkaufen“ weit ist. Ein buntes und durchgängiges Blütenangebot ist für sie besonders wichtig. Wildbienen können auch mal ziemlich wählerisch sein, was ihre Nahrungsquellen angeht.

    Wildbienen haben ein kurzes Leben. Sie werden meistens nur vier bis sechs Wochen alt. In dieser Zeit können sie maximal 30 Brutzellen anlegen. Um eine davon mit genügend Futter zu versorgen, braucht eine Wildbiene im Schnitt 30 Sammelflüge. Internationale Forscher haben gezeigt, dass Wildbienen die Blüten effizienter bestäuben als die hochgezüchteten Honigbienen. Die Experten führen das auf die bessere Qualität der transportierten Pollen zurück: Honigbienen besuchen ein und dieselbe Pflanze so oft, wie dort noch etwas zu holen ist und tragen somit den Pollen nicht in dem Umfang zu anderen Exemplaren wie es Wildbienen tun. Die sind deutlich flexibler und sorgen damit für mehr Fremdbestäubung. Wildbienen bestäuben Äpfel beispielsweise effektiver als Honigbienen, nicht zuletzt deswegen, weil sie im Frühjahr auch schon bei niedrigen Temperaturen unterwegs sind. Rund die Hälfte der in Deutschland heimischen Wildbienen steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Mehr als 30 sind vom Aussterben bedroht und damit in einer ähnlichen Kategorie eingestuft wie zum Beispiel der Sumatra-Tiger oder der Feldhamster.

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Hummeln - Pelzige Sympathieträger

Die dicken Brummer gehören mit zu den Wildbienen, haben aber ganz eigene Gewohnheiten. Hummeln leben in der warmen Jahreszeit sozial zusammen. Sie bilden sogenannte Sommerstaaten. Gegründet werden sie von bereits begatteten Königinnen, die den Winter schlafend verbracht haben. Die Aufbauarbeit müssen die Hummelköniginnen erst mal alleine leisten. Waben bauen, Eier legen, Pollen sammeln, Nektar besorgen – bis Nachkommen da sind, firmiert die Hummel als Solo-Selbstständige. Nach ein paar Wochen sind die ersten Arbeiterinnen geschlüpft, die dann einen Großteil der Schufterei übernehmen. In einem Hummelstaat leben je nach Art zwischen 50 und mehreren hundert Arbeiterinnen zusammen.

Im Sommer entwickeln sich aus unbefruchteten Eiern die männlichen Drohnen, aus befruchteten Eiern begattungsfähige neue Königinnen. Nach dem Paaren machen sich die jungen Königinnen auf die Suche nach einem Winterquartier. Sie finden es häufig in Bodenlöchern oder einer dicken Moosschicht. Das Volk stirbt im Herbst ab.

Hummeln bestäuben mit Vibration auch Blüten, bei denen die Honigbiene versagt. Sie fliegen selbst bei sehr niedrigen Temperaturen oder Regen, haben eine extra-lange Zunge und sind bis zu 18 Stunden täglich im Einsatz. Das hat ihnen den Ruf als „bessere Biene“ eingebracht. Sie betreiben ein ausgefuchstes Marketing: Bei der Heimkehr von einem lohnenden Sammelausflug werden Nektarpröbchen verteilt, um die anderen auf die Nahrungsquelle aufmerksam zu machen.

Der Frühling im Bienengarten

Frühe Blütenpflanzen sind überlebenswichtige Nahrungsquellen

Kaum lässt sich die Sonne wieder blicken, zieht es Hummeln und erste Wildbienen-Arten an die frische Luft – raus auf Nahrungssuche. Wenn sich der Boden erwärmt, reichen ihnen schon wenige Grad über dem Gefrierpunkt, um aktiv zu werden. Klar, dass das ordentlich Hunger macht. In den Blüten der vielen schönen Frühlingsblüher finden die nützlichen Insekten Pollen und Nektar. Mit ungefüllt blühenden Zwiebelblumen, heimischen Stauden und so manchem Gehölz ist der Tisch schon früh im Jahr reich gedeckt. Hummeln und Wildbienen sind übrigens viel früher dran als Honigbienen. Die sind erst bei Lufttemperaturen von 13 Grad Celsius und mehr wieder voll dabei.

Easy

Einmal gepflanzt verwildern Krokus, Schneeglöckchen, Milchstern & Co von alleine. Einfach in Ruhe lassen und das gelbe Laub nicht entfernen.

Bee Happy

Mit Zwiebelpflanzen können Sie ohne großen Aufwand sogar im öden Rasen wertvolle Nahrungsinseln schaffen. Die Blumenzwiebeln pflanzen Sie dafür im Herbst einfach in kleinen Gruppen, sogenannten ‚Horsten‘, zusammen. Muss der Rasen dann im Frühjahr das erste Mal gemäht werden, fahren Sie mit dem Rasenmäher einfach drumherum.

Win-Win

Sie bekommen Obst, die Bienen und Hummeln Nektar und Pollen. Wenn Sie Win-Win-Situationen wie diese lieben, dann pflanzen Sie doch einfach ein paar Obstbäume in den Garten. Für spezielle Säulenformen brauchen Sie gar nicht viel Platz.

Eine Frühlings-Auswahl aus unserem Gartencenter-Sortiment:


Crocus

Krokus - Crocus

Muscari

Traubenhyazinthe - Muscari

Narcissus

Narzisse - Narcissus

Viola odorata

Duftveilchen - Viola odorata

Salix caprea 'Pendula'

Weidenkätzchen - Salix caprea

Prunus avium

Kirschbaum - Prunus avium (Wildform)

Erysimum cheiri

Goldlack - Erysimum cheiri

Galanthus nivalis

Schneeglöckchen - Galanthus

Leucojum vernum

Märzenbecher - Leucojum vernum

Iberis sempervirens 'Snowdrift'

Schleifenblume - Iberis

Ribes sanguineum 'King Edward VII'

Blut-Johannisbeere - Ribes sanguineum

Tulipa

Tulpe - Tulipa

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Kräuter und Gemüse

Von Kräutern und Nutzpflanzen haben Sie was und die Bienen auch

Rund ein Drittel unserer Nahrungsmittel wachsen nur, weil Bienen und Hummeln sie bestäuben. Bei vielen anderen Kulturen ist der Ertrag deutlich höher, wenn Insekten fürs Bestäuben sorgen. Nicht nur alle Obstarten profitieren von der tierischen Hilfe.

Auch bei Fruchtgemüse und Hülsenfrüchten fällt die Ernte deutlich reicher aus. Erdhummeln sind wichtige Bestäuber für Tomaten, Paprika & Co. Obst- und Gemüsebauern setzen voll auf die summende Unterstützung. Sie laden zur Blütezeit Imker mit ihren Honigbienen in die Obstplantagen ein oder setzen gezielt Hummeln und Wildbienen aus.

Easy

Einfach mal laufen lassen ist das Motto für den bienenfreundlichen Genussgarten. Nicht jedes Unkraut muss gleich weg und von chemischen Pflanzenschutzmitteln lassen Sie besser gleich ganz die Finger. Denken Sie stattdessen in einer kunterbunten Vielfalt. Die stabilisiert das Ökosystem „Nutzgarten“.

Bee Happy

Schon gemerkt? Bienen, Hummeln und Schmetterlinge fliegen auf Lavendel, Thymian und Salbei. Auch Schnittlauch, Pfefferminze, Rosmarin und viele andere Küchen- und Teekräuter kommen bei den Insekten richtig gut an. Vorausgesetzt man lässt sie blühen. Wer bienenfreundlich handeln will, erntet besser nur einen Teil oder nimmt nur die Seitentriebe zum Würzen.

Was bedeutet 'parthenokarp'?

Viele Gurken-Sorten sind parthenokarp. Sie entwickeln ausschließlich weibliche Blüten und setzen ohne Bestäubung Früchte an. Sie brauchen keine Bienen, damit Sie ernten können.

Eine Kräuter- und Gemüse-Auswahl aus unserem Gartencenter-Sortiment:

Cynara cardunculus

Artischocke - Cynara cardunculus

Borago officinalis

Borretsch - Borago officinalis

Lavandula angustifolia

Lavendel - Lavandula

Mentha

Minze - Mentha

Solanum lycopersicum

Tomate - Solanum lycopersicum

Cucurbita

Kürbis - Cucurbita

Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina

Zucchini - Cucurbita pepo var. giromontiina

Capsicum

Chili - Capsicum

Rosmarinus officinalis

Rosmarin - Salvia rosmarinus

Salvia

Salbei - Salvia

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Thymian - Thymus

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Schnittlauch - Allium schoenoprasum


Ein Zuhause für Wildbienen: das Wildbienenhaus

Ein gelungener Aufenthalt

Honigbienen leben in ihrem Bienenstock. Sie brauchen kein Hotelzimmer von Ihnen. Wildbienen freuen sich schon eher über eine Wohngelegenheit. Sie werden sie nach dem Einzug als Kinderstube nutzen und dort ein gemütliches Nest für ihren Nachwuchs schaffen. Als guter Gastgeber nehmen Sie Rücksicht auf die Bedürfnisse Ihrer Gäste. Wildbienen mögen Löcher ohne Splitter in altem Laubholz und Hohlräume in Pflanzenstängeln. Die Brutröhren verschließen sie mit feuchtem Lehm. Sie lieben es warm und trocken und verlassen ihr Hotel am liebsten Richtung Süden. Gut gebucht wird es aber nur, wenn es in der Nähe auch etwas zum Futtern gibt.

Economy oder Executive?

Unterschiedliche Wildbienen-Arten bevorzugen unterschiedliche Zimmergrößen. Sorgen Sie deshalb dafür, dass ihnen Hohlräume von drei bis acht Millimetern zur Verfügung stehen. Nicht senkrecht in Holzscheiben bohren, sondern immer von der Rinde in Richtung Mitte. So würden auch von Insektenlarven gebohrte Gänge in der Natur aussehen. Die Löcher sollen mindestens zehn Zentimeter tief sein und müssen hinten geschlossen bleiben. Splitter so gut wie irgend möglich entfernen. Sie würden akute Verletzungsgefahr für Ihre Mieter bedeuten.

Bee friendly

Zapfen und Stroh sehen schön aus, bringen den Bienen aber nichts. Dort lassen sich Ohrenkneifer häuslich nieder – ausgemachte Feinde der Wildbienen, die sich mirnichtsdirnichts über die hart erarbeiteten Pollen- und Nektarvorräte hermachen. Auch Ameisen haben am Wildbienenhaus nichts verloren!


Do it yourself

Einige Wildbienen siedeln in Löchern in sandigem Lehm (Löß). Diese mit einer Stricknadel vorzubohren bringt nichts, denn die Röhren wollen sie schon selber graben. Es reicht schon einen großen Brocken Löß in den Garten zu legen. Den Restregelt die Natur.

Ans Mikroklima denken

Manche Baumaterialien ziehen Wasser, was zu einem ungünstigen Mikroklima für den Nachwuchsführt. Gasbeton- und Porenbeton-Steine sind als Baumaterial nicht geeignet. Auch in Keramik stellt sich kein Wohlfühlklima ein.

Auch mal aufrecht

Hohle (Bambus-) Röhrchen können Sie bündeln und waagrecht hinlegen. Senkrecht hingestellte markhaltige Stängel, zum Beispiel von Königskerze oder Himbeere, werden von einigen anderen Arten gut angenommen. Ist ja klar, denn in der Natur wachsen Pflanzen ja auch nach oben.

Für besondere Ansprüche

Viele Wildbienen-Arten haben sehr spezielle Ansprüche an die Orte, an denen sie ihre Brut großziehen. Sie profitieren mehr von einem abwechslungsreich gestalteten Garten als von einem Insektenhotel. Zum Beispiel, weil sie im Boden nisten.

Biene auf Kugeldistel

Produktempfehlungen aus unserem Gartencenter-Sortiment: Wildbienenhäuser und hohle Stäbe finden Sie in unserer Zubehör-Abteilung. Nicht gefunden? Sprechen Sie uns an!


Der Bienengarten auf Balkon und Terrasse

Nur zusammen sind wir stark

Balkonkasten

Immer mehr Bienen fühlen sich isoliert. In dicht bebauten Städten und Siedlungen fehlt ihnen die Aussicht auf den nächsten gut gedeckten Tisch. Jeder kann mit dem eigenen Balkon den Biotop-Verbund stärken. Das Prinzip: Je enger blühende Flächen zusammenrücken, desto besser finden sich Bienen und Co. zurecht. Trittsteine werden solch kleine blühende, insektenfreundliche Oasen auch genannt. Wie weit diese Trittsteine voneinander entfernt sein dürfen, ist von Art zu Art unterschiedlich. Oft sind es deutlich weniger als 100 Meter. Am besten holen Sie sich die Nachbarn gleich mit ins Boot!

Easy

Eine Balkonbepflanzung ganz und gar auf Insekten abzustimmen ist gar nicht so leicht, wenn die beliebtesten Balkonpflanzen, Geranien und Petunien, für Bienen und Hummeln quasi wertlos sind. Bleiben Sie locker und integrieren Sie einfach so viele bienenfreundliche Pflanzen wie möglich. Jede Hilfe zählt.

Bee friendly

Auch Bienen brauchen Wasser, besonders wenn die Sonne brennt.Normalerweise sammeln sie Flüssigkeit aus Pfützen und Teichen. Doch die sind in der Stadt oft rar. Eine „Bienen-Bar“ ist schnell gemacht. Einfach Murmeln in einen Untersetzer legen und mit Wasser soweit auffüllen, dass die Kugeln nicht ganz unter Wasser sind. Bienen sind Nichtschwimmer und brauchen eine Landefläche.

Win-Win

Bienen und Hummeln werden Ihren insektenfreundlichen Balkon lieben! Auch Sie haben etwas von dem bienenfreundlichen Buffet: Sie können die faszinierenden Lebewesen aus nächster Nähe beobachten. Bienen und Hummeln sind äußerst friedliebende Zeitgenossen. Im Gegensatz zu Wespen leben sie vegetarisch und machen sich nichts aus Menschenessen.

Eine Auswahl für Beet und Balkon aus unserem Gartencenter-Sortiment:

Cosmos bipinnatus

Kosmeen - Cosmos

Dahlia

Dahlie - Dahlia

Salvia

Ziersalbei - Salvia

Lobularia

Silberkräuter - Lobularia

Bidens

Zweizahn - Bidens

Heliotropium arborescens 'Marino Blue´13'

Vanilleblume -Heliotropium arborescens

Antirrhinum majus

Löwenmäulchen - Antirrhinum

Sutera cordata 'Baristo Snowflake'

Schneeflockenblume -Sutera cordata

Helianthus annuus

Sonnenblume - Helianthus annuus

Calendula officinalis

Ringelblume - Calendula officinalis

Lobelia erinus

Männertreu - Lobelia erinus

Zinnia

Zinnie - Zinnia


Wildbienen im Porträt

Wer summt denn da?

Bienen auf Honigwabe

Bienen sind Insekten. Man erkennt sie an ihrem dreigeteilten Körper, der aus Kopf, Vorderleib mit vier Flügeln und sechs Beinen und Hinterleib besteht. Die meisten Wildbienen haben Haare. Die Größe sagt erst einmal nichts. Die kleinste der rund 570 hier heimischen Wildbienen-Arten ist gerade einmal drei Millimetergroß, die größte wird drei Zentimeter lang.

Die Männchen sind meist etwas kleiner als die Weibchen und sterben in der Regel, sobald sie es begattet haben. Auch Hummeln zählen zu den Wildbienen. Die meisten Wildbienen leben solitär, also alleine und nisten im Boden. Sie bilden keine Staaten.

Von Wespen lassen sich die Bienen leicht mit einem Blick auf die typische Wespentaille unterscheiden.

Sandsteppenbiene - Nomioides minutissimus

Die kleinste in Deutschland lebende Wildbiene ist die Sandsteppenbiene. Sie wird nur drei Millimeter groß und zählt leider zu den stark gefährdeten Arten. Sie kommt ausschließlich im Süden des Landes vor. Die Sandsteppenbiene macht ihren Namen alle Ehre und gräbt selbst ihre Nester in sandigen Boden. Bevorzugte Nahrungsquellen: Thymian und Mauerpfeffer.

Gewöhnliche Maskenbiene - Hylaeus communis

Maskenbienen besitzen kaum Körperbehaarung. Sie verschlucken Pollen und Nektar und würgen den Brei später wieder hervor. Sie leben solitär und bauen ihre Nester in oberirdisch vorhandene Hohlräume. Nisthilfen in Holz werden gerne angenommen, ebenso Schilfhalme. Körpergröße: 5 bis 7 Millimeter. Eine beliebte Nahrungsquelle ist zum Beispiel Schnittlauch, aber als Generalistin in Sachen Pollen und Nektar fliegt sie auch viele andere Blüten an.

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Dunkle Erdhummel - Bombus terrestris

Hummeln sind gesellige Tiere. Sie bilden Staaten und fliegen schon bei niedrigen Temperaturen. Die Dunkle Erdhummel bezieht gerne von Säugetieren gegrabene unterirdische Gänge, je tiefer desto besser. Körpergröße der Königinnen: 20 bis 28 Millimeter, Arbeiterinnen bleiben viel kleiner. Nahrungsquellen sind vielseitig, zum Beispiel Sonnenblumen, Steppen-Salbei und Lavendel. Frühe Blüten helfen ihnen in besonderer Weise.

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Rote Mauerbiene - Osmia bicornis

Die alleinlebende, stark behaarte Rote Mauerbiene zieht häufig in Nisthilfen ein, weil sie wunderbar flexibel bei der Wohnraumwahl ist. Sie besiedelt sogar Schneckenhäuser. Um die Brutzellen zu verschließen benötigt sie feuchte Erde. Körpergröße: 9 bis 12 Millimeter. Nahrungsquellen sind zum Beispiel Brombeerblüten, Spitz-Wegerich, Weiß-Klee oder Salbei.

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Garten-Wollbiene - Anthidium manicatum

Die solitärlebende Garten-Wollbiene baut ihre Nester in vorhandene Hohlräume – aus Pflanzenhaaren. Die Männchen sind territorial und patrouillieren um ihre Lieblingspflanzen. Wer in die „Flugverbotszone“ eindringt, wird mit den spitzen Dornen am Hinterleib verletzt. Körpergröße: etwa 11 Millimeter, Männchen werden viel größer. Nahrungsquellen sind zum Beispiel Löwenmäulchen, Katzenminze, Salbei oder Zitronenmelisse.

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Garten-Blattschneiderbiene - Megachile willughbiella

Ganz spezielle Vorlieben hat die alleinlebende Garten-Blattschneiderbiene beim Bau ihrer Brutzellen. Die Löcher (selbst gegraben oder ehemalige Insektengänge) muss sie unbedingt mit Blattstücken auskleiden. Nisthilfen in Form von Bohrungen im Holz oder Bambusrohr mit einem Durchmesser von sechs Millimetern nimmt sie gerne an. Körpergröße: 12 bis 15 Millimeter. Nahrungsquellen sind zum Beispiel Salbei und Borretsch, aber auch viele andere Blütenpflanzen.

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Blaue Holzbiene - Xylocopa violacea

Fast drei Zentimeter groß, komplett dunkel mit schwarz-blauem Schimmer– das soll eine Biene sein? Die Blaue Holzbiene schlägt optisch ein wenig aus der Art, gehört aber tatsächlich zu den Wildbienen. Die größte heimische Art leben alleine, bauen sich selbst Brutgänge in Totholz und anderen Pflanzen. Nahrungsquellen sind zum Beispiel Glockenblumen, Salbei und Obstbaumblüten. Wenn die Blüte zu eng ist, beißt die Blaue Holzbiene sie an der Seite auf, um an den Nektar zu gelangen.

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Reinfarn Seidenbiene - Colletes simillis

Die Seidenbiene brütet in Steilwänden und gräbt ihre Nistgänge selbst in feinkörniges Gestein. Ihren Namen haben die Seidenbienen wegen der Art und Weise bekommen, wie sie ihr Nest verschließen. Das geschieht mit einer seidig-schimmernden Masse. Körpergröße: 7 bis 9 Millimeter. Auf dem Speiseplan stehen ausschließlich Korbblütler, am liebsten Schafgarbe oder Kamille.

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Gelbbindige Furchenbiene - Halictus scabiosae

Die Gelbbindige Furchenbiene sieht gefährlich aus, ist aber nicht angriffslustiger als andere Wildbienen. Die Weibchen überwintern, was bei Wildbienen im Allgemeinen eher selten vorkommt. Die Nester graben sie selbst in den Boden und zwar häufig als Aggregation, die wie ein Nest wirkt. Die Art lebt jedoch solitär. Kurios: Die Bienen beißen sich zum Schlafen in Blüten fest. Körpergröße: 12 bis 14 Millimeter. Nahrungsquellen sind zum Beispiel Kugeldisteln, aber auch viele andere Korbblütler.

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Wespenbiene - Nomada

Wespenbienen sehen ihren namensgebenden Insektenkollegen zum Verwechseln ähnlich und sie haben eine nicht besonders freundliche Angewohnheit: Sie schmarotzen – vor allem bei Sandbienen. Sie warten, bis „Mama Sandbiene“ ausgeflogen ist, und legen dann ihr eigenes Ei in die bereits eingerichtete Nistkammer. Die Kuckucksbiene ernährt sich von dem was da ist und macht auch vor der Larve der Sandbiene keinen Halt. Die erwachsenen Wespenbienen ernähren sich dann wieder von selbst gesammeltem Nektar und Pollen.


Der Bienengarten im Staudenbeet

Heimspiel für Bienen, Hummeln und andere Insekten

In einem Garten, der gut geplant durchblüht, finden nützliche Insekten immer genügend Nahrung. Stauden sind die optimalen Partner. Vor allem, wenn es sich um heimische Arten handelt. Einige Insekten sind auf bestimmte Pflanzen angewiesen, andere sind nicht so wählerisch und mit einer breiten Speisekarte zufrieden. Ein Staudenbeet anzulegen und zu pflegen ist überraschend einfach. Besonders wenn Sie sich an heimische Arten halten und die Standortvorlieben der Pflanzen berücksichtigen. Den Rest regelt die Natur(fast) von alleine. Pflanzen und Beratung bekommen Sie in Ihrem Gartencenter.

Stauden

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Einmal gepflanzt, jahrelange Freude. Als Stauden bezeichnet man mehrjährige, winterharte Pflanzen, die immer wieder austreiben – egal wie oft sie blühen. Im Gegensatz zu Gehölzen verholzen sie wenig oder gar nicht. Die meisten muss man lediglich im Spätwinter oder Frühjahr zurückschneiden. Denken Sie für die Bienen vor allen an Pflanzen, die im Spätsommer blühen.

Bee friendly

Blüten produzieren Nektar – eine süße, duftende Flüssigkeit, die die Insekten anlockt. Der Nektar ist DIE Energiequelle schlechthin für den Flug der Bienen. Aus dem Nektar entsteht im Bienenstock der Honig. Es gibt Pflanzen, die viel Nektar bilden und welche, die weniger bereitstellen. Wir haben hier für Sie besonders gute Nektarquellen zusammengestellt.

Win-Win

In der Blüte finden sich auch Pollen. Von dem ernähren sich junge Bienen und die Bienenbrut. In Versuchen konnte gezeigt werden, dass Bienen, die sich einseitig von nur einer Pollenart ernähren, eine deutlich verkürzte Lebenserwartung haben. Ein buntes Staudenbeet ist also ein echter Lebenszeitverlängerer!

Echinacea paradoxa

Gelber Sonnenhut - Echinacea paradoxa

Echinacea purpurea

Roter Sonnenhut - Echinacea purpurea

Geranium ibericum 'Vital'

Storchschnabel - Geranium

Helenium

Sonnenbraut - Helenium

Sedum

Mauerpfeffer - Sedum

Achillea

Schafgarbe - Achillea

Agastache foeniculum

Duftnessel - Agastache foeniculum

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Zierlauch - Allium

Campanula

Glockenblume - Campanula

Nepeta

Katzenminze - Nepeta

Digitalis

Fingerhut - Digitalis

Eryngium

Mannstreu - Eryngium


Zitronenfalter

Falter im Porträt

Wer flattert denn da?

Falter faszinieren. Sie tänzeln durch den Sommer, verweilen auf Blüten und ziehen auch gleich schon wieder weiter. Sie sind der Inbegriff von Leichtigkeit. Jeder kann dazu beitragen, dass sie die Umwelt finden, die sie zum Leben brauchen. Ein Garten für Schmetterlinge bietet so lange wie möglich Nektar für die erwachsenen Tiere. Doch auch Futter für die Raupen ist zwingend nötig. Manche Arten sind da ziemlich wählerisch! Die Falter, die erwachsen überwintern, brauchen Verstecke und bei denen, die als Puppe in den Winter gehen, muss man achtgeben, dass man sie nicht aus Versehen im Herbst wegräumt. Es gibt auch Wanderfalter, die den Winter im Süden verbringen.

Zitronenfalter - Gonepteryx rhamni

Den Zitronenfalter kann man von März bis Oktober beobachten. Die Raupen brauchen für ihre Entwicklung Kreuzdorngewächse, wie Faulbaum oder Säckelblume. Die erwachsenen Falter finden Nektar unter anderem an Schmetterlingsflieder oder Blutweiderich. Der Zitronenfalter hat für Schmetterlingsverhältnisse ein langes Leben. Er kann bis zu 13 Monate alt werden. Er überwintert als erwachsenes Tier – hängend an Zweigen oderversteckt in Laub am Boden. Auch an heißen Sommertagen zieht er sich zurück. Den Garten besser nicht ganz so ordentlich aufräumen.

Tagpfauenauge

Tagpfauenauge - Inachis io

Das Tagpfauenauge kann man von März bis Oktober beobachten. Die Raupenbenötigen für die Entwicklung unbedingt Brennnesseln. Die erwachsenen Falter fliegen auf Rot und Violett. Sie finden Nektar zum Beispiel in den Blüten von Schmetterlingsflieder, Disteln und Astern und saugen auch an überreifem Obst. Das Tagpfauenauge überwintert als erwachsenes Tier in windgeschützten Quartieren, zum Beispiel in kleinen Höhlen oder Gartenhäusern.

Kleiner Fuchs am Sommerflieder

Kleiner Fuchs - Aglais urticae

Den Kleinen Fuchs kann man von März bis Oktober beobachten. Die Raupen benötigen für die Entwicklung unbedingt Brennnesseln. Die erwachsenen Falter finden an vielen verschiedenen Pflanzen Nektar, zum Beispiel an Thymian, Lavendel und Schmetterlingsflieder. Der Kleine Fuchs überwintert als erwachsenes Tier in windgeschützten Quartieren, zum Beispiel kleinen Höhlen oder Gartenhäusern.

Admiral

Admiral - Vanessa atalanta

Den Admiral kann man von Mai bis Oktober beobachten. Die Raupenbenötigen für die Entwicklung unbedingt Brennnesseln. Die erwachsenen Falter finden Nektar in den Blüten von Schmetterlingsflieder, Brombeeren und Fetthenne. Sie saugen auch an überreifem Obst. Der Admiral kann als erwachsenes Tier überwintern. Allerdings sterben viele beim Einsetzen des Frostes. Er gilt als Wanderfalter und zieht zum Überwintern in den Südwesten der Republik.

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Schwalbenschwanz - Papilio machaon

Den Schwalbenschwanz kann man von Mai bis Oktober beobachten. Die Raupen benötigen für die Entwicklung Doldenblütengewächse, wie Möhren, Dill, Fenchel oder Petersilie. Die erwachsenen Falter finden Nektar in vielen verschiedenen Blüten, zum Beispiel von Schmetterlingsflieder oder Lavendel. Der Schwalbenschwanz überwintert im Puppenstadium. Den Garten im Herbst deshalb besser nicht ganz so ordentlich aufräumen.

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C-Falter - Polygonia c-album

Den C-Falter kann man von Frühling bis in den Herbst hinein beobachten. Die Raupen brauchen Brennnesseln für die Entwicklung, aber auch die Sal-Weide, Hasel oder Rote Johannisbeere werden genutzt. Die erwachsenen Falter finden Nektar an Beerensträuchern, Schmetterlingsflieder oder saugen an überreifem Obst. Im Frühjahr sind Weidenkätzchen wichtige Futterquellen. Der C-Falterüberwintert als erwachsenes Tier im Freien oder in kleinen Höhlen.

Distelfalter an Blüte

Distelfalter - Vanessa cardui

Den Distelfalter bekommt man von Mai bis Juli, manchmal auch bis Oktober zu Gesicht. Die Raupen nutzen viele verschiedene Pflanzen für die Entwicklung. Die erwachsenen Falter finden Nektar unter anderem an Schmetterlingsflieder und an den namensgebenden Distelblüten. Distelfalterüberwintern als erwachsene Tiere. Sie ziehen in den warmen Süden.

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Landkärtchen - Araschnia levana

Das Landkärtchen kann man von April bis August beobachten. In dieser Zeitentwickeln sich zwei Generationen, die sich optisch stark unterscheiden. Die Raupen brauchen für ihre Entwicklung bevorzugt Brennnesseln. Die erwachsenen Falter finden Nektar unter anderem an Weißdorn, Goldrute und vielen weißen Doldenblütern. Das Landkärtchen überwintert im Puppenstadium. Den Garten im Herbst deshalb besser nicht ganz so ordentlich aufräumen.

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Das Große Ochsenauge - Maniola jurtina

Das Große Ochsenauge kann man von Juni bis September beobachten. Männchen und Weibchen sehen unterschiedlich aus. Die Raupen brauchen für ihre Entwicklung Süßgräser, wie das Wiesen-Rispengras. Es ist weit verbreitet als Rasengras. Die erwachsenen Falter finden Nektar am liebsten an violetten Blüten, zum Beispiel von Disteln, Thymian und Sommerflieder. Das Große Ochsenauge überwintert als Raupe.

Kleiner Kohlweißling

Kleiner Kohlweißling - Pieris rapae

Den Kleinen Kohlweißling kann man von März bis November beobachten. Die Raupen brauchen für ihre Entwicklung Kreuzblütler, was leider bedeutet, dass sie sich im Garten gerne von Kohl ernähren. Feinmaschige Netze verhindern die Eiablage. Die erwachsenen Falter finden Nektar unteranderem bei Salbei und Lavendel. Der Kleine Kohlweißling überwintert im Puppenstadium.

Bienenfreundliche Gehölze für den Garten

Alles ist gut, solange Sie wild sind!

Zugegeben: Wenn man an einen bienenfreundlichen Garten denkt, hat man nicht sofort Bäume und Sträucher vor Augen. Doch gerade diese Gewächse sind besonders wertvoll für Insekten und Vögel und dazu noch überaus pflegeleicht. Einmal gepflanzt wachsen sie – wenn man sie lässt – Jahrzehnte lang. So gut wie alle hier empfohlenen Gehölze kommen ohne aufwändigen Schnitt aus oder vertragen ihn gut und vermitteln durch ihr Erscheinungsbild ein herrlich unkompliziertes Gartengefühl. Und das Beste: Wir Menschen haben auch was davon. Manche eignen sich als Heckenpflanze, andere begrünen Wände und Zäune. Nicht wenige liefern Rohstoffe für die Küche oder Material für eine wunderschöne Dekoration.

Wildrose

Easy

Haben Sie auch schon mal Gartenbesitzer mit viel Respekt erzählen hören, wie anspruchsvoll Rosen sind? Das ist nur die halbe Wahrheit. Hochgezüchtete Edelrosen brauchen in der Tat viel Betreuung und manche kommen ohne Mittelchen gegen Blattläuse und Pilzkrankheiten gar nicht aus. Ihre wilden Verwandten hingegen gehören zu den pflegeleichtesten Gartenpflanzen überhaupt und sind auch bei minimaler Pflege nicht totzukriegen. Auch viele Beetrosen sind mittlerweile auf „Bienentauglichkeit“ geprüft. Lassen Sie sich beraten!

Bee Happy

Wenn man sein Grundstück sowieso mit einer Hecke einfrieden will, warum nicht zu einer bienenfreundlichen Blütenhecke greifen? Wer wenig Platz hat und deshalb einen schmalen Zaun bevorzugt, kann diesen mit Kletterpflanzen zum Bienen- und Insektenparadies aufwerten.

Win-Win

Viele Bebauungspläne sehen vor, dass vor das Eigenheim ein Hausbaum gepflanzt werden muss. Denken Sie bei der Auswahl einfach auch mit an die Bienen. Kirschbäume gelten als Glückssymbol, die Eberesche als Baum der Fruchtbarkeit. So haben Sie gleich zwei Mal etwas Gutes getan.


Amelanchier alnifolia 'Obelisk'®

Felsenbirne - Amelanchier

Caryopteris clandonensis 'First Blue'

Bartblume - Caryopteris

Cotoneaster microphyllus 'Cochleatus'

Zwergmispel - Cotoneaster

Potentilla fruticosa var. rigida

Fingerstrauch - Potentilla

Berberis

Berberitze - Berberis

Symphoricarpos x doorenbosii 'Mother of Pearl'

Schneebeere - Symphoricarpos

Abelia spathulata

Abelie - Abelia

Cornus mas

Kornelkirsche - Cornus mas

Hydrangea petiolaris

Kletterhortensie - Hydrangea petiolaris

Hypericum perforatum

Johanniskraut - Hypericum perforatum

Ligustrum ovalifolium 'Aureum'

Liguster - Ligustrum

Vitis vinifera

Wilder Wein - Vitis vinifera

Tipps für die Gartenanlage

Vielfalt ist Trumpf bei der Gartenanlage

Es ist so weit: Sie gestalten Ihren Garten neu. Wahrscheinlich wollen Sie ein paar Sitzplätze einrichten und brauchen Gartenwege und einen Geräteschuppen. Sie müssen Ihr Grundstück einfrieden, möchten Bäume und schöne Blumen um sich herum haben und auch ein bisschen etwas ernten. Vielleicht haben Sie Kinder oder einen Hund, die im Garten spielen wollen. Hört sich doch gar nicht schlecht an, denken sicherlich auch Ihre summenden Mitbewohner und brennen schon drauf endlich einzuziehen. Vielfalt ist auch für Bienen gut. Deshalb müssen Sie auf nichts verzichten. Die Wünsche Ihrer Gäste sind bescheiden. Sie müssen um zu überleben Nahrung, Wasser und Unterschlupf finden. Wie das zu Ihrem Leben passt? Lesen Sie selbst!

Gut für die Seele

Neben Tisch, Sessel und Liegestuhl gehören Pflanzen zur Einrichtung des grünen Wohnzimmers unbedingt dazu. Das, was uns Menschengut tut, hilft auch Bienen und Hummeln. Richten Sie sich mit einer blumigen Vielfalt ein mit duftenden Kräutern, nektarspendenden Balkonpflanzen und bunten Stauden. Geeignete und pflegeleichte Pflanzen finden Sie in diesem Blog.


Stachys monnieri 'Hummelo'

Einfach mal in Ruhe lassen

Planen Sie unbedingt kleine Flächen mit ein, die Sie auch einfach mal in Ruhe lassen können. Dort lassen sich Wildbienen und Hummeln besonders gerne häuslich nieder. Nicht mähen, kein Unkraut jäten, Laub und Totholz liegen lassen, aus den Beeten gesammelte Steine dorthin bringen. So entsteht ein kleines Insektenparadies. Nistplätze finden die Untermieter in morschem Holz, sandigen Flächen, hohlen Pflanzenstängel, alten Mäuselöchern – wenn sich’s einrichten lässt gerne vor Regen geschützt. Da geht es den Bienen wie den Menschen: Zu viel Feuchtigkeit fördert Schimmelbildung. Nicht gut für die Gesundheit.

Rasen

Bunte Hand statt grüner Daumen

Rasen kann sein, aber am besten nur da, wo gespielt und gefeiert wird. Ein kurz geschnittener, unkrautfreier grüner Teppich ist für Bienen ähnlich wertlos wie Beton. Wo Rasen nicht unbedingt sein muss, sind größere Staudenbeete oder bunte Blumenwiesen Alternativen, über die es sich nachzudenken lohnt. Hängen Sie sehr an Ihrem satten Grün, können Sie ja vielleicht kleine blühende Inseln in den Rasen integrieren, um Trittsteine und Rückzugsorte für Insekten zu schaffen.

Cortaderia selloana

Großer Auftritt für Gräser

Vielleicht ist Ihnen schon aufgefallen, dass Ziergräser bisher keine Rolle gespielt haben. Sie sind in Sachen Bienennahrung nicht von besonders großem Wert. Wertvoll werden sie als Wohnraum für Wildbienen und andere nützliche Insekten. Also ruhig mal das ein oder andere (große) Ziergras zwischen die Stauden pflanzen und im Herbst die Finger von der Gartenschere lassen. Zurückgeschnitten wird im bienenfreundlichen Garten erst im Frühjahr.

Lücke lassen

Viele Wildbienen- und Hummelarten brüten gerne in sandigen Fugen zwischen Bodenplatten. Nehmen Sie bei der Gestaltung von Gartenwegen darauf Rücksicht und gestalte die Fugen einfach etwas großzügiger.

In die Luft gehen

Rasenmäher, Spaten, Schaufel und Co. müssen irgendwo hin. Am besten in einen Gartenschuppen. Der hat wie jedes Bauwerk ein Dach, das man wunderbar naturnah begrünen kann.

Zwischenlösung

Auch wenn Ihr Traum vom Garten noch ein bisschen Zeit braucht, um Gestalt anzunehmen, können Sie inzwischen den Bienen und dem Boden etwas Gutes tun. Säen Sie Flächen mit Gründüngung ein, die aktuell noch nicht gebraucht werden. Phacelia oder Klee wären eine gute Wahl.

Keine Frage der Mode

Blau und Gelb sehen Bienen besonders gut. Blüten in diesen Farben fliegen sie deshalb auch besonders gerne und zielgerichtet an. Zunutze machen können Sie sich dieses Wissen zum einen, indem Sie in die Beete vor allem blaue und gelbe Blumen setzt, die viel Nektar und Pollenspenden. Zum anderen hilft es auch bei der Auswahl von Accessoires für die Terrasse. Gelbe Sitzpolster sind keine gute Idee. Statt Nahrung winkt den Bienen da nur Ärger …

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My home is my castle

Umgeben Sie Ihren Garten mit einer Hecke, die der Umwelt etwas zu bieten hat. Immergrüne Formschnittvarianten sind da nicht das Mittel der ersten Wahl. Besser bunte Blütenhecken pflanzen. Falls die zu breit werden gibt es immer noch die Möglichkeit einen normalen Zaun mit blühenden Kletterpflanzen zu begrünen.

Durstlöscher

Alle Lebewesen brauchen Wasser. Schon ein mit Wasser gefüllter Untersetzer hilft den Bienen dabei, ihren Durst zu stillen. Da Bienen Nichtschwimmer sind bitte mit Ein- und Ausstieghilfe, zum Beispiel einen Kieselstein.


Eine Blumenwiese anlegen

Bunte Pflanzengesellschaft aus der Samentüte

Eine bunte Blumenwiese ist ein wertvolles Biotop für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, andere nützliche Insekten und viele Kleintiere. Sie wird nur selten gemäht und gilt deshalb als sehr pflegeleicht. Damit sich die Pflanzengesellschaft ausgewogen entwickeln kann, muss man ein paar Dinge achten. So sind zum Beispiel konkurrenzstarke Unkräuter ein echtes Problem. Um sie in den Griff zu kriegen, sollte man eine neu gesäte Blumenwiese im ersten Jahr alle zwei, drei Monate mähen mit dem Ziel, dass sich diese Unkräuter nicht noch mehr verbreiten. Das kostet zwar erst einmal Blüten, lohnt sich aber auf lange Sicht. Wann loslegen? Sobald mildes, feuchtes Wetter zu erwarten ist. Am besten im April oder Mai.

Standort

Gute Chancen auf eine ausgewogene Entwicklung hat eine Blumenwiese an sonnigen Plätzen auf eher trockenem Boden, der nicht besonders gut mit Nährstoffen versorgt (= mager) ist. Je fetter der Boden, desto weniger Vielfalt kann sich langfristig etablieren. Gut ist, wenn man vor dem Projekt „Blumenwiese“ schon lange nicht mehr gedüngt hat.

Vorbereitung

Vorhandenen Bewuchs (Rasen) mit dem Spaten dünnschichtig abschälen und kompostieren. Boden anschließend umgraben. Erdklumpen zerkleinern. Fläche mit dem Rechen eben ziehen, mit einer Walze verdichten. Unebenheiten ausgleichen.

Einsäen

Saatgut mit Vermiculit oder feinem Sand mischen. So gelingt eine gleichmäßige Aussaat. Samen breitwürfig ausstreuen, nicht zu dicht. Durch den Sand erkennt man, wo schon Samen liegen.


Blumenwiese

Einharken

Das Saatgut mit der Harke flach in den Bodeneinbringen, danach mit der Walze festdrücken. Dieser Schritt ist wichtig für die Keimung.

Wässern

Fläche mit dem Rasensprenger so lange gießen, bis sie durchfeuchtet ist. Es sollen sich keine Pfützen bilden. Jeden Tag wässern, bis sich die Blumenwiesegut entwickelt hat. Nach fünf, sechs Wochen kann man mit den ersten Blüten rechnen.

Pflege

Bunte Blumenwiesen bestehen meistens aus einjährigen und mehrjährigen Pflanzen. Damit sich die Waagschale nicht innerhalb kürzester Zeit zugunsten der Mehrjährigen senkt, muss es den Einjährigen ermöglicht werden Samen zu bilden. Also nicht zu früh mähen und im Zweifel das Schnittgut erst noch mal liegen lassen.

Die Alternative

Vorhandenen Rasen nicht mehr düngen, seltener mähen und in feuchten Wetterperioden immer wieder Wiesenblumen-Samen ausbringen. So verändert sich im Laufe der Zeit der grüne Teppich in ein Biotop.


Hummel auf Blüte

Der Bienengarten in Herbst und Winter

Von Winterspeck, Vorräten und Heißhunger

Sinken die Temperaturen, bleiben die Honigbienen in ihrem Bienenstock. Sie leben von ihren Vorräten und den angefutterten Reserven. Die werden dringend gebraucht, denn so ein Bienenstock wird – egal wie es draußen ist – stets auf über 20 Grad geheizt. Dafür kuscheln sich die Bienen zusammen und erzeugen Wärme, indem sie zittern. Hummeln überwintern im Boden, und zwar nur die zukünftigen Königinnen. Alle anderen sterben ab. Die Königinnen in spe graben sich ein. Am liebsten in durchlässigem Boden, der vor direkter Sonneneinstrahlung verschont bleibt. Die meisten Wildbienen überwintern nicht. Sie sterben nach der Eiablage. Nur wenige Arten überwintern in geschützten Hohlräumen.

Easy

Winterblühende Gehölze sind wirklich pflegeleicht. Sie wachsen in der Regel langsam und benötigen nicht viel Tamtam. Sie sind ein wichtiger Baustein, damit Ihr Garten durchblüht und die Insekten immer etwas zum Sammeln finden. Die meisten duften auch noch herrlich. Denken Sie an einen blütenreichen Herbst, damit die Vorrätegut aufgefüllt werden können.

(Bumble) Bee Happy

Hummeln fressen sich im Herbst Winterspeck an und schlagen sich den Magen noch mal mit Nektar voll, bevor es in die Winterruhe geht. An warmen Wintertagen sind sie aber auch schon wieder unterwegs. Sie brauchen im Herbst und im Winter unbedingt Pflanzen, die blühen. Für sie ist es eine Frage von Leben und Tod. Können sie ihren Energiebedarf nicht decken, überleben sie nicht.

Win-Win

Züchter haben viel Mühe darauf verwendet, die Besenheide (Calluna) zu einer Zierpflanze zu machen, die besonders lange attraktiv bleibt. Sie haben es geschafft. Heute „blühen“ Callunen monatelang. Das geht, weil es gelungen ist die Sorten so zu züchten, dass die Blüten knospig bleiben. Sie öffnen sich nicht mehr. Damit haben Bienen und andere Insekten keine Möglichkeit mehr an Nahrung zu gelangen. Graue Heide, Cornwall-Heide, Glocken-Heide (Erica tetralix) oder Irische Heide (Daboecia cantabrica) sind Alternativen.


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