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Autor: Michael Weingärtner
Lesezeit: ca. 4 min.

Worauf es ankommt, wenn man Bienen & Co im Garten etwas Gutes tun will

Wie inzwischen jeder weiß, geht es unseren geflügelten Freunden aktuell nicht gut. Natürlicher Lebensraum schwindet und das Überleben von Bienen, Wildbienen und vielen weiteren Insekten ist gefährdet. Dabei ist es ganz einfach, schon im Kleinen wichtige Hilfen bereitzustellen und damit schnell & effektiv einen wichtigen Beitrag zu leisten, um die kleinen Nützlinge zu unterstützen.

Dabei ist ein großer bienenfreundlicher Garten keinesfalls von Nöten – schon ein richtig bepflanzter Balkon unterstützt die wertvollen Bestäuber bei ihrer Nahrungssuche.

Warum brauchen wir Bienen eigentlich?

Kaum zu glauben, aber wahr: ohne Bienen geht es nicht – Sie sorgen beispielsweise bei ca einem Drittel aller landwirtschaftlichen Nutzpflanzen für die Bestäubung!

Neben den bekannten gezüchteten Honigbienen geht es insbesondere auch um die Wildbienen, wenn man von Bienenschutz spricht. Diese leben, anders als die Honigbiene, allein und bilden keine Völker. Sie bewegen sich in der Regel nur in einem kleinen Radius um ihr Nest und haben mit ca. 6 Wochen ein sehr kurzes Leben. In dieser Zeit legt eine Wildbiene maximal 30 Brutzellen an, und um nur eine davon mit Futter zu versorgen, muss sie im Schnitt 30 Sammelflüge absolvieren.

Untersuchungen haben gezeigt, dass Wildbienen Blüten effizienter bestäuben als Honigbienen, weil der von ihnen transportiere Pollen hochwertiger ist. Dies liegt an daran, dass Wildbienen sehr viele verschiedene Blüten anfliegen und nicht wie Honigbienen immer wieder die gleichen. Damit sorgen sie für mehr Fremdbestäubung, z.B. bei Apfelbäumen.

Ungefähr die Hälfte aller in Deutschland lebenden Wildbienen steht auf der Roten Liste er bedrohten Arten, mehr als 30 sind vom Aussterben bedroht.

Wir zeigen Ihnen im Verlauf des Beitrages, wie Sie Garten und Balkon einfach und effizient so einrichten können, dass sich Biene & Co so richtig wohlfühlt. Es geht um nektarreiche Gärten, Blütenpracht und Plätze, an denen Wildbienen in aller Ruhe ihre Kinderstube einrichten können. So werden sie schnell zum Bienenretter und erschaffen auch für sich selbst ein Stück wertvolle Natur – direkt in ihrem Zuhause.



Frühe Blühpflanzen als Überlebensquelle

Kaum steigen die Temperaturen tagsüber wenige Grad über Null, da kommen die ersten Hummeln und Wildbienen aus ihren Verstecken. In den Blüten der Frühlingsblüher finden die nützlichen Insekten jetzt wichtigen Nektar und Pollen. Mit ungefüllten blühenden Zwiebelblumen, heimischen Stauden und so manchem Gehölz ist der Tisch schon früh im Jahr gut gedeckt.

Biene an Krokus

Einmal gepflanzt verwildern Schneeglöckchen, Krokus, Milchstern & Co von ganz alleine. Einfach pflanzen und dann wachsen lassen. Laub nicht entfernen.

Crocus vernus

Mit Zwiebelpflanzen im Rasen kann ohne großen Aufwand auch der im Frühjahr nicht ganz so schöne Rasen in Blütenglanz erstrahlen. Zwiebelpflanzen einfach im Herbst in kleinen Gruppen zusammen einpflanzen und im Frühjahr mit dem Rasenmäher drum herumfahren.

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Auch auf dem Balkon lassen sich in Kübeln wunderbar Frühjahrsblüher kultivieren!



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Kräuter und Gemüse für die Bienen

Mehr als die Hälfte aller unserer Lebensmittel wachsen nur, weil Bienen und Hummeln sie bestäuben. Und bei vielen weiteren Kulturen ist der Ertrag deutlich höher, wenn Insekten auf natürliche Art und Weise für das Bestäuben sorgen. Aber nicht nur alle Obstsorten profitieren von der tierischen Hilfe – auch Fruchtgemüse, Hülsenfrüchte und Kräuter.

Lassen Sie der Natur einfach ein wenig ihren Lauf und geben Sie dem bienenfreundlichen Genussgarten etwas Freiraum und Zeit zur Entwicklung. Nicht jedes Unkraut gehört sofort entfernt und manch ein Pflänzchen lässt man einfach etwas länger stehen. Thymian, Salbei, Lavendel – aber auch Schnittlauch, Pfefferminze und Rosmarin kommen bei Insekten richtig gut an. Wer bienenfreundlich sein möchte erntet nicht alles ab und lässt ein paar Seitentriebe Blüten entwickeln.



Home Sweet Home – wie sieht das perfekte Bienenhaus aus?

Honigbienen leben als großes Volk in einem Stock und benötigen keine „Wohngelegenheit“, anders jedoch die Wildbienen: sie freuen sich durchaus über eine sichere und gut gelegene Wohnstube, die manchenorts Mangelware ist. Wildbienen mögen Totholz und Hohlräume in Pflanzenstängeln, gerne in Richtung Süden gelegen. Gebucht wird aber nur, wenn es in der näheren Umgebung auch etwas zu Fressen gibt.

Die unterschiedlichen Wildbienenarten benötigen unterschiedliche Unterkünfte. Dabei helfen verschieden große Löcher, z.B. mit der Bohrmaschine in alte Baumscheiben gebohrt. Drei bis acht Millimeter sind hier optimal. Dabei immer von der Rinde in die Mitte bohren, mindestens 10 Zentimeter tief und hinten geschlossen.

Einige Wildbienen siedeln in Löchern in sandigem Lehm. Wenn solche in Boden zur Verfügung steht, benötigen die Bienen hier keine vorgebohrten Röhren – dies erledigen sie lieber selbst. Gut geeignet sind auch hohe Bambusröhren. Waagerecht oder teilweise auch senkrecht gebündelt können diese tolle Behausungen abgeben.

Das A und O bleibt jedoch die Nahrungsversorgung – ist der Tisch gut gedeckt, findet sich schon ein Fleckchen zum Brüten. Darum sollte hier immer der Schwerpunkt liegen.

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Jede Blüte zählt – die Mischung macht´s

Eine Balkon- und Beetbepflanzung ganz und gar auf bienenfreundlich zu trimmen, ist gar nicht so leicht. Die häufigsten Blühvertreter wie Petunie, Geranie & Co sind für Wildbienen und Hummeln fast wertlos. Wir empfehlen hier immer ergänzend eine Nützlingsmischung punktuell in Beet oder Kübel auszusäen. Diese gibt es in unterschiedlichen Größen und Mischungen und bieten ein gutes Nahrungsangebot. Darüber hinaus stellen wir Ihnen hier zehn Pflanzen vor, die Bienen im Sommer besonders gern mögen:

Die 10 beliebtesten Sommer-Bienenpflanzen

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Wandelröschen
(Lantana)

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Bauernjasmin
(Philadelphus coronarius)

LÖWENMÄULCHEN snapdragons-g65b379ebe_1920.jpg

Löwenmäulchen
(Antirrhinum)

SONNENHUT Echinacea bee-gad6d53d9d_1920.jpg

Purpursonnenhut
(Echinacea purpurea)

Buddleja davidii

Sommerflieder
(Buddleja)

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Schafgarbe
(Achillea)

Salvia nemorosa

Salvien
(Salvia)

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Eisenkraut
(Verbena officinalis)

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Lavendel
(Lavandula angustifolia)

BLUTWEIDERICH bumblebee-g2d846094e_1920.jpg

Blutweiderich
(Lythrum salicaria)



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Kühles Nass ist unverzichtbar

Auch Bienen und allen anderen kleinen Insekten kann es im Sommer sehr warm werden – da ist Wasser unverzichtbar. Normalerweise sammeln Insekten diese ausreichend aus Tautropfen, Pfützen oder Teichen – doch diese können rar sein. Gerade im Hochsommer ist darum eine kleine Bienen-Bar ein echter Lebensretter.

Setzen sie ein paar kleine Steine oder Murmeln auf einen Untersetzer und füllen Sie diesen mit Wasser. Biene & Co nutzt die Murmeln und Steinchen, die immer etwas aus dem Wasser ragen müssen, als Landefläche und ist so vor dem Ertrinken geschützt. Stellen sie die Bienen-Bar an einem halbschattigen sicheren und ruhigen Ort auf und füllen sie täglich nach.



Was summt denn da?

Übrigens: Anders als Wespen leben Bienen und Hummeln rein vegetarisch und machen sich nichts aus Menschenessen. Auch sind sie nicht so aggressiv und damit keine Gefahr, wenn sie summend ihre Bahnen um uns herumziehen. Beobachten Sie diese faszinierenden kleinen Lebewesen und genießen Sie das Wachstum eines Biotops direkt in ihrem Zuhause!

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Sandsteppenbiene

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Erdhummel

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Garten-Wollbiene

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Gewöhnliche Maskenbiene

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Garte-Blattschneiderbiene

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Honigbiene

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🐝Bee happy - Bienenfreundliche Bepflanzung im Garten und auf dem Balkon

Wie inzwischen jeder weiß, geht es unseren geflügelten Freunden aktuell nicht gut. Natürlicher Lebensraum schwindet und das Überleben von Bienen, Wildbienen und vielen weiteren Insekten ist gefährdet. Dabei ist es ganz einfach schon im Kleinen wichtige Hilfen bereitzustellen und damit schnell & effektiv einen wichtigen Beitrag zu leisten, um die kleinen Nützlinge zu unterstützen. Dabei ist ein großer bienenfreundlicher Garten keinesfalls von Nöten – schon ein richtig bepflanzter Balkon unterstützt die wertvollen Bestäuber bei ihrer Nahrungssuche.




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