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Autorin: Melanie Behrens
Lesezeit: ca. 5 min.

Kakteen – Überlebenskünstler auf allen Ebenen


Kakteen sind absolute Überlebenskünstler. Es gibt die stacheligen Gesellen in unzähligen Formen und Größen und egal ob sie als Zimmerpflanze oder im Garten kultiviert werden – wir geben Ihnen die wichtigsten Pflegetipps!

Manch einer nimmt den Kaktus auf dem Fensterbrett als ein verstaubtes Omapflänzchen wahr – aber Kakteen mausern sich inzwischen zur absoluten Trendpflanze! Ihre Vielfalt und die geringen Pflegeansprüche machen diese Exoten zu einer tollen Ergänzung, indoor ebenso wie outdoor.

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Kakteengewächse (Cactaceae) gehören zur botanischen Ordnung der Nelkenartigen (Caryophyllales). Zu dieser Familie gehören ca. 130 Gattungen mit knapp 2.000 Arten und einer wahrhaft unüberschaubaren Anzahl an Sorten und Hybriden.

Ursprünglich stammen Kakteen vom amerikanischen Kontinent, aus trockenen Gegenden wie Mexiko oder Argentinien. Einige Arten jedoch haben sich ihre Nische in Steppen, Halbwüsten und sogar tropischen Regenwäldern erobert. In den Tropen wachsen sie als sogenannte ‚Epiphyten‘, also Aufsitzerpflanzen – vergleichbar mit Orchideen.

In seiner natürlichen Heimat erhält der Kaktus eher wenig Wasser und meist nur in großen zeitlichen Abständen. Dieses Problem löst der Kaktus durch die besondere Fähigkeit, Wasser in seinem Gewebe lange speichern zu können. Dabei unterscheidet man bei Kakteen, die sogenannte Sukkulenten sind, zwischen Stamm-, Wurzel- und Blattsukkulenten. Der Name verrät hier dann auch, wo genau die Pflanze ihre Wasservorräte speichert.


Unterfamilien der Kakteen (Cactaceae):

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1.) Pereskioideae

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2.) Opuntiotdeae

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3.) Cactoideae

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4.) Maihueniodeae

Die Größe der Kaktus-Arten variiert von millimeterklein bis hin zu 15 Meter hohen Bäumen. Dabei kann der Kaktus zwischen 10 und gut 200 Jahren alt werden. Die Stacheln der meisten Kakteenvertreter dienen der Verteidigung ihres Wasserspeichers – denn dieser macht den Unterschied zwischen Leben und Tod.

Kaktus-Arten:

Mammillaria

Mammillaria – Kugelkaktus

Euphorbia ingens

Euphorbia ingens – Säulenkaktus oder Cowboy-Kaktus

Echinocactus grusonii

Echinocactus grusonii – auch als ‚Schwiegermuttersitz‘ bezeichnet

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Cephalocereus senilis – wegen seiner weißen Behaarung auch ‚Greisenhaupt‘ genannt

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Echinopsis – auch als Seeigelkaktus bekannt

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Schlumbergera – Weihnachtskaktus

Standort, Standort, Standort

Das optimale Substrat für einen Kaktus sollte eine Mischung aus Blumenerde, Sand und Blähton sein. Da sie sehr robust sind, überleben sie sicherlich notfalls auch in ton- und humusreicher Erde – aber man sollte ihnen das Leben ja nicht unnötigerweise allzu schwer machen. Um schönes Wachstum, satte Blüten und Triebe zu erzielen, empfehlen wir in jedem Fall ein angepasstes Substrat zu verwenden. In unseren Gartencentern finden Sie die benötigen Substrate zum Mischen ebenso wie spezielle Kakteen-Erde.

Der Standort sollte sehr hell und gut belüftet sein, ohne dabei Zugluft ausgesetzt zu sein. Direkte Sonne an einem Südfenster wird ebenso gerne genommen, wie helle Plätze im Wintergarten.

Auch im Freien fühlen sich Kakteen wohl, viele Arten sind sogar winterfest. Zum Schutz vor zu viel Regenwasser sollte der Standort sonnig aber geschützt und überdacht sein. Der Boden bei der Freilandhaltung der stacheligen Gesellen sollte idealerweise leicht sauer (PH 5,5-6,5) sein.

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Weniger ist hier mehr

Bei der Pflege heißt es tatsächlich: weniger ist mehr! Denken Sie immer an die Herkunft: Kakteen haben mit der Trockenheit kein Problem. Darum sollten insbesondere die zeitlichen Gießabstände lang sein. Gießen Sie einmal satt und dann je nach Temperatur ruhig 2-4 Wochen gar nicht. Beobachten Sie, ab wann das Substrat fast zur Gänze ausgetrocknet ist – erst dann benötigt der Kaktus Nachschub. Als Grundregel gilt außerdem: je kleiner der Kaktus, umso kleiner die Gießabstände. Ein im Garten lebender Kaktus dagegen benötigt in der Regel gar kein Gießwasser.

Während der Wachstumsphase benötigt die Pflanze etwas Hilfe: Achten Sie darauf, nur speziellen Kakteen-Dünger zu verwenden, da die Inhaltsstoffe für die sogenannten ‚Schwachzehrer‘ bei üblichen Zimmerpflanzendünger zu hoch dosiert sind.


In der Pause liegt die Kraft

Zimmerkakteen überwintern an einem kühlen und hellen Standort und benötigen in dieser Phase noch weniger Wasser als üblich. Um zur nächsten Wachstumsphase Blüten hervor bringen zu können, benötigt der Kaktus diese Ruhezeit in jedem Fall. Die Idealtemperatur sollte bei 15 Grad liegen. Die Winterpause sollte ungefähr von Oktober bis März gehen.

Viele aus Nordamerika stammende Sorten sind sogar so winterhart, dass sie draußen verbleiben können. Verzweifeln Sie nicht, wenn Ihr Kaktus dennoch im Winter schrumpelig und unschön wird – dies dient dem Schutz und ab April wird er sich wieder regenerieren.

Winterharte Sorten:

  • Opuntia imbricata
  • Opuntia fragilis
  • Opuntia phaeacantha
  • Opuntia polyacantha
  • Echinocereus coccineus
  • Echinocereus triglochidiatus
  • Escobaria missouriensis
  • Escobaria sneedii

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Vorsicht ist geboten!

Auch wenn es nicht ganz ungefährlich ist – spätestens alle 5 Jahre sollten auch die stacheligsten Vertreter umgetopft werden. Verwenden Sie hierfür in jedem Fall dicke Handschuhe und idealerweise eine Zange. In die Haut eingedrungene und abgebrochene Stacheln können böse Entzündungen verursachen. Wechseln Sie beim Umtopfen das Substrat großzügig aus.

Für weitere Infos und detaillierte Tipps zu Ihrem neuen stacheligen Lieblings-Mitbewohner stehen wir Ihnen gerne direkt in unseren Gartencentern zur Verfügung!


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